Wie lange sind Lebensmittel wirklich haltbar?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen schützt es Verbraucher vor verdorbenen Lebensmitteln, zum anderen sorgt es dafür, dass zahllose Nahrungsmittel weggeworfen werden, obwohl sie noch lange gut gewesen wären.
Rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr in Deutschland entsorgt, obwohl sie noch einwandfrei und genießbar wären. Unmengen werden während der Produktion und beim Transport verschwendet, aber auch in Privathaushalten wandert vieles in den Müll. Ändern kann das jeder Einzelne.
Aber woran erkennt man die Haltbarkeit von Lebensmitteln, also ob ein Nahrungsmittel noch gut ist? Was sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum tatsächlich über die Haltbarkeit aus? Und was bedeutet das Verbrauchsdatum? Wir haben alle Infos.
Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz: MHD, ist laut Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) das Datum, bis zu dem dieses Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften behält.
Das Datum gibt also lediglich den Zeitpunkt an, bis zu dem z. B. ein Joghurt mindestens seine Farbe, den Geschmack oder auch die Konsistenz behält. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt nicht an, ab wann das Lebensmittel nicht mehr genießbar ist. Es hat somit nichts mit der tatsächlichen Haltbarkeit von Lebensmitteln zu tun.
Was ist das Verbrauchsdatum?
➤Lebensmittel, die sehr leicht verderblich sind und deshalb eine gesundheitliche Gefahr für Verbraucher darstellen können, müssen laut Gesetz nicht mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern mit einem Verbrauchsdatum gekennzeichnet werden. Dies trifft z. B. auf rohes Fleisch (z. B. Gehacktes oder ➤Mett) oder auch frischen Fisch zu.
Das Verbrauchsdatum gibt vor, bis zu welchem Tag das Lebensmittel zu verbrauchen ist. Im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum informiert dieses Datum also tatsächlich darüber, ab wann ein Lebensmittel ungenießbar bzw. gesundheitsschädigend für den Verbraucher sein könnte.