Wann beginnt die Heizperiode?

Wann beginnt die Heizperiode?

Zuletzt aktualisiert am: 18.10.2023

Über die Heizperiode denkt man meist erst dann nach, wenn der Himmel draußen plötzlich unfreundlich grau ist, das Thermometer keine großen Anstalten mehr macht, die Quecksilbersäule in die Höhe zu schieben, und die Zehen ein starkes Interesse an wärmenden Wollsocken anmelden.

Wie du dir ein paar kuschelige ➤Socken stricken kannst, verrät die passende Anleitung. Weniger klar ist allerdings, wann die Heizperiode beginnt und die Heizkörper in deiner Wohnung auch wirklich warm werden, wenn du leicht fröstelnd am Thermostat drehst.

Heizperiode: Wann fängt sie an? 

Ein festes Datum gibt es allerdings nicht, zu dem die gerippten Wärmespender an der Wand wieder zum Dienst antreten und dein Zuhause angenehm wärmen müssen: Das Gesetz sieht in Deutschland keinen festen Zeitraum vor, in dem Vermieter:innen die Heizung aus dem Sommerschlaf wecken müssen.

Völlig beliebig können sie die Heizung aber zum Glück nicht an- und wieder abdrehen. Sofern nichts anderes im Mietvertrag steht, hat sich die Rechtsprechung in Deutschland darauf festgelegt, dass die Heizperiode spätestens am 1. Oktober beginnt. Ab diesem Datum muss gesichert sein, dass du dein Zuhause muggelig warm hast und heizen kannst, wenn es dir zu kalt wird.

Zwei Pointees stecken in demselben Pullover

Wann endet die Heizperiode?

So wenig wie der Beginn der Heizperiode gesetzlich geregelt ist, so wenig ist die Dauer klar. Auch hier können die Vermieter:innen aber zum Glück nicht machen, was sie wollen, und dich mit einem Eiszapfen an der Nase frösteln lassen. Die Rechtsprechung im Bereich Mietrecht in Deutschland hat sich bei der Dauer der Heizperiode auf den Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 30. April festgelegt. Das Ende der Heizperiode ist somit erst nach Ostern. Bis dahin muss der Vermieter bzw. die Vermieterin dafür sorgen, dass die Mieter:innen die Heizung nutzen können und nicht frieren. (Datumstechnisch macht Ostern übrigens, was es will. Die alljährliche Frage ➤"Wann ist Ostern?", ist daher absolut berechtigt.)

Und wenn's außerhalb der Heizperiode kalt ist?

Meint es Petrus mal ganz gemein mit uns und sorgt im Mai noch mal für frostig-kaltes Wetter (die ➤Eisheiligen sind die klassische Zeit dafür), kommt es darauf an, wie lange das Außen-Thermometer faul im unteren Bereich herumdümpelt: Ist es drinnen, also in deiner Wohnung, länger als zwei Tage kälter als 18 Grad, muss die Heizung noch einmal nachbessern, bevor dann hoffentlich bald der Frühling kommt. Sofort loslegen muss sie, wenn es in der Wohnung kälter ist als 16 Grad.

Gleiches gilt natürlich, wenn es schon vor der Heizperiode draußen ungemütlich kalt wird. Dafür verantwortlich, dass die Heizung dann auch wirklich arbeiten kann, ist deine Vermieterin oder dein Vermieter. Sie bzw. er muss die Heizung dann so einstellen, dass in der Wohnung mindestens 20 Grad durchs Heizen erreicht werden.

Welche Temperaturen sind während der Heizperiode Pflicht?

Wie warm oder kalt es draußen ist und wie stark der Wind um die Bäume weht, müssen wir so hinnehmen, wie es kommt. Ggf. können wir mit Mütze und einem warmen Schal für zusätzliche Wärme sorgen, wenn wir vor die Tür müssen. Drinnen lässt sich im Gegensatz dazu ziemlich genau festlegen, wie warm es im Bad, Wohn- und Schlafzimmer sein soll: Über die ➤Zahlen am Thermostat der Heizung lässt sich das ziemlich genau steuern.

Ungefähr 20 bis 22 Grad sollten es in deiner Wohnung sein, wenn draußen der Herbst tobt oder der Winter seine Flocken tanzen lässt. Auf diese Temperaturen hast du als Mieter:in jedenfalls einen Anspruch. Vermieter:innen müssen die Heizung also so einstellen, dass diese Raumtemperatur erreicht werden kann. Nachts müssen mindestens 18 Grad möglich sein. Ist es trotz aufgedrehter Heizung kälter, kannst du ggf. die Miete mindern.

Ein Pointee hat einen riesigen Wollpulli an und freut sich sehr darüber

Ab wann bzw. warum solltest du heizen?

Wie warm du es dir dann letztlich in deinem Zuhause machst, ist natürlich dir überlassen. Gar nicht heizen und mit drei Mützen, fünf Schals und vier Paar Socken auf das Ende der Heizperiode warten, solltest du aber auch nicht. So könntest du natürlich jede Menge Kosten sparen, aber das ist nicht ganz ungefährlich. Denn kannst du dich gar nicht fürs Heizen erwärmen und lässt du deine Wohnung bitterkalt auskühlen, bildet sich dadurch schnell ➤Schimmel an der Wand. Und dann drohen sowohl Gesundheitsgefahren als auch Ärger mit der Vermieterin oder dem Vermieter.

Achte also in der kalten Zeit darauf, dass du den gesamten Zeitraum über ausreichend heizt. Kosten sparen kannst du dabei natürlich trotzdem, und zwar beispielsweise durch ➤richtiges Lüften.

Ab welcher Außentemperatur ist Heizen sinnvoll?

Wann du deine Heizkörper andrehen solltest, hängt natürlich vor allem von der Außentemperatur ab. Allerdings nicht nur: Auch die Art des Gebäudes, in dem du zu Hause bist, hat einen Einfluss darauf, wann du die Heizkörper aufwecken und zur Arbeit rufen solltest. Denn je besser der Energiestandard ist, umso weniger schnell kühlt dein Zuhause aus und umso später musst du heizen.

Diese Außentemperaturen können als ungefähre Richtwerte gelten, ab denen du die ➤Heizung unter dem Fenster anwerfen solltest:

Dein Haus ist ...

Heize ungefähr ab einer Außentemperatur von ...

... ein unsanierter Altbau

15 bis 17 Grad

... ein teils sanierter Altbau

14 bis 16 Grad

... nach EnEV* oder WSchV** gebaut

12 bis 15 Grad

... ein Niedrigenergiehaus

10 bis 14 Grad

... ein Passivhaus

8 bis 11 Grad

* Energieeinsparverordnung
** Wärmeschutzverordnung

Wie warm sollte es in welchem Raum sein?

Der eine friert schon bei 20 Grad, die andere findet sogar 18 Grad als Raumtemperatur noch angenehm. Wie warm oder kalt man es gern zu Hause hätte, ist sehr individuell. Mach es dir also so warm, dass du dich wohlfühlst. Um Energiekosten zu sparen und damit auch die Umwelt zu schonen, lohnt es sich aber, im Winter die dicken Wollsocken und auch den Kuschelpulli anzuziehen. So fühlst du dich auch wohl, wenn die Räume nicht auf sommerliche 25 Grad hochgeheizt wurden, sondern eine sinnvolle (und Schimmel vermeidende) Temperatur haben.

Diese Raumtemperaturen gelten als grobe Richtwerte:

Raum

Temperatur

Wohnzimmer

20 Grad

Arbeitszimmer

19 bis 20 Grad

Kinderzimmer

20 Grad

Schlafzimmer

~18 Grad

Küche

18 bis 20 Grad

Bad

21 Grad

Hab einen herrlichen Herbst und wundervollen Winter!

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