Bitterorange: Obst in weihnachtlicher Mission
Nicht jedes Obst kann eine echte Schönheit sein. Natürlich macht ein hübsches Früchtchen wie die Pappelpflaume, die Carambola oder die Moltebeere ordentlich was her. Diese Obstvertreter sieht man gern an und es ist auch gar nichts dabei. (Ganz anders ist das übrigens bei der Akee, die guckt nämlich prompt zurück!)
All die Früchtchen, die beim Aussehen eher den Kürzeren gezogen haben, passen aber natürlich trotzdem perfekt auf den Teller bzw. in die Küche. Die immer wieder genannte Ugli gehört genauso dazu wie die Bitterorange bzw. Pomeranze (Citrus × aurantium L.), die wir dir heute vorstellen.
Die versteckt sich wie oben im Bild zu sehen nicht grundlos hinter den Blättern ihres Baumes: Unter den vielen Zitrusfrüchten ist sie eine der weniger hübschen:
- Ihre Schale ist oft gnubbelig.
- Sie ist meist nicht sauber kugelrund geformt.
- Im Inneren wartet direkt unter der Schale reichlich weißes Mesokarp.
Unverzichtbar an Weihnachten, auf dem Brot und im Glas
Genau dieses Mesokarp (das ist die weiße Schicht der Schale, die wir in der Regel mühevoll abpulen) ist allerdings der Grund dafür, warum die Bitterorange besonders im Winter eine tragende Rolle übernimmt. Daraus wird nämlich wertvolles Orangeat hergestellt. Und genau diesen kleinen Würfel verfeinern zusammen mit Zitronat den köstlichen Geschmack vieler Weihnachtsstollen.
Aus der Schale lässt sich außerdem eine feine Orangenmarmelade herstellen. Und der Saft? Der wird zusammen mit der Schale quasi an die Bar geschickt: Aus beidem wird der Likör Curaçao gewonnen.
Die Bitterorange schmeckt herber und (wenig überraschend) bitterer als die "normalen" Orangen, die in der Winterzeit auf die dekorativen Teller kullern. Man nimmt an, dass der fruchtige Weihnachtshelfer und Geschmackslieferant auf dem Brot und im Glas eine Mischung aus einer Mandarine und Pampelmuse ist. Der Ursprung könnte in China sein. Sicher ist das nicht.
Woher auch immer das sympathische Früchtchen kommt: Lass es dir schmecken!