Tagliolini haben sich zu kleinen Nestern zusammengerollt

Tagliolini: Diese Nudel kuschelt gern

Es gibt Nudeln, die sind so groß und gewaltig, dass sie mit dem entsprechenden Selbstvertrauen durch die Küchen kullern. Eine ➤Rotelle ist da ein gutes Beispiel und die ➤Cannelloni sowieso. Bei anderen Nudeln ist das ganz anders. Und genau so ein schüchternes Teigwerk ist die Tagliolini.

Diese lange, aber sehr feine Nudel ist so verschreckt, dass sie sich nie allein zeigt, sondern so gut wie immer in kleinen Nestern zu bekommen ist. In diesen Nestern kuscheln sich sie vielen Nudeln eng aneinander und warten ab, für welches leckere Gericht sie wohl bald auserwählt werden.

Was die Form der Tagliolini angeht, geht die Nudel glatt als Mittelding aus ➤Capellini und ➤Tagliatelle durch. Von der Capellini (das ist eine ganz dünne Spaghetti) hat sie die schlanke Taille, von der Tagliatelle (das ist eine bestimmte Bandnudel) die platte Form. Tagliolini sind nämlich nicht rund geformt, sondern plattgedrückt mit einer Breite von etwa zwei Millimetern. 

Gekochte Tagliolini warten auf einem Teller auf ihre Verspeisung

Werden die kleinen Nudelnester aus der Packung gefischt, freuen sie sich, wenn sie eine leckere Brühe bereichern können. In einer gehaltvollen Hühnerbrühe machen sich die feinen Teigwerke beispielsweise ganz ausgezeichnet. Sie sind aber auch genauso begeistert, wenn du sie auf dem Teller mit einer leckeren Fisch-, Fleisch- oder Gemüsesauce bekannt machst. 

Allerdings solltest du diese Saucen unbedingt als Erstes kochen. Die Tagliolini braucht nämlich nur etwa drei Minuten im fröhlich sprudelnden Salzwasser, um al dente, also mit Biss, zu sein. Muss sie länger im Wasser bleiben, weil die Sauce noch auf sich warten lässt, könnte sie vor lauter Enttäuschung schnell matschig werden. Koche also am besten alles, was du auf dem Zettel hast, und stupse die Tagliolini erst ganz kurz vor Schluss ins salzige Blubberbad. So wird's gut und schmeckt gut!

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