Einige Walderdbeeren sind frech aus ihrem Schälchen gekullert.

Walderdbeere: Es lebe die Süße!

Es gehört zu den kleinen Wundern dieser Welt, dass etwas so Kleines wie die Walderdbeere (Fragaria vesca) so herrlich schmecken kann. Aber vielleicht liegt das Geheimnis ja gerade in der geringen Größe: Wenn sich die ganze Süße und der fruchtig-frische Geschmack auf kleinstem Raum tummeln müssen, ergibt das ganz offensichtlich so etwas Wundervolles wie die Walderdbeere. 

Klitzeklein, aber riesig im Geschmack

Gerade mal einen Zentimeter ist das tiefrot gefärbte Früchtchen lang. Manchmal auch bis zu zwei Zentimeter. An die pralle Form und das stattliche Gewicht der gewöhnlichen Erdbeere oder ihrer blassen Verwandten, der Pineberry, kommt die Walderdbeere aber nicht mal ansatzweise ran: Kaum zwei Gramm bringt die Walderdbeere auf die Waage. 

Als üppiger Nachtisch eignen sich die Mini-Beeren deshalb eher nicht – als kleine Nascherei aber allemal. Und wenn wir es eben schon von der Waage hatten: Die Walderdbeere hat weniger Zucker im Schlepptau als die Kulturerdbeere. Sie hat also nicht nur einen himmlischen Geschmack, sondern ist auch ausgesprochen figurfreundlich.

Einige Walderdbeeren mit Blättern und Blüten

Klein, köstlich und hübsch anzugucken

Die kleine Beere (die übrigens eigentlich so etwas wie eine Nuss ist) kann aber mehr als nur himmlisch schmecken: Die Walderdbeere liefert auch was fürs Auge. Die kleinen, weißen Blüten mit den fünf rundherum aufgereihten, niedlichen Blütenblättern wagen sich ab April hervor. Normalerweise kannst du dich bis Juni an ihnen erfreuen. Hat die Walderdbeere allerdings ein besonders sonniges Plätzchen, ist es gut möglich, dass die Walderdbeere den Sommer einfach verlängert. 

Sonderschicht bis in den Winter

Scheinen ihr besonders viele wärmende Strahlen auf die Blätter, kommt es vor, dass sie bis zum frostigen Winter Blüten bildet und daraus die köstlichen Beeren ... Nüsse ... die kleinen Köstlichkeiten entstehen lässt! So kommt es, dass im Beet neben den bereits reifen Walderdbeeren und denen, die noch einen Moment lang Süße tanken, reichlich weiße Blüten schon den Nachschub ankündigen. Und ganz nebenbei sorgen diese Blüten auch für einen ausgesprochen hübschen Kontrast.

Eine Frau hält eine Schale mit Walderdbeeren in den Händen

Wenn die Marmelade zu Verbitterung führt

Wenn die Walderdbeere also so wunderbar süß ist ... könnte man dann nicht eine zuckerarme Marmelade bzw. Konfitüre aus ihr zaubern?

Leider nein. Denn so gern die Walderdbeere als Brotaufstrich in aller Süße auf dem Frühstückstisch landen würde – ihre kleinen Kernchen machen da nicht mit. Es scheint fast, als würde die Frucht darauf bestehen, roh genascht zu werden: Hüpft sie nämlich in den Topf, sorgt die Hitze für spontane Verbitterung bei den Nüsschen. Eine reine Walderdbeerkonfitüre ist daher eher schwierig herzustellen.

Ganz verloren ist die Walderdbeere für die Konfitürenwelt aber nicht: Einem Brotaufstrich aus den runderen, größeren Erdbeeren hilft das kleine Früchtchen aromatisch nur zu gern auf die Sprünge.

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