Darum solltest du keine Kartoffelschalen essen
Auf die Idee, eine Kartoffel zu schälen und dann nur die Kartoffelschale zu essen, kommt vermutlich niemand. Aber wäre es nicht praktisch, wenn man beispielsweise die garstig heißen Pellkartoffeln gar nicht pellen müsste, weil man die Schale einfach mitessen kann?
Zugegeben: Praktisch wäre das schon. Aber wirklich ratsam ist es nicht, Kartoffeln mitsamt ihrem Anzug zu verputzen.
Lieblingsort: Schale
Der Grund dafür ist derselbe, der genannt wird, wenn es um die Frage geht, ob man ➤keimende Kartoffeln noch essen kann oder ob ➤grüne Kartoffeln auf die Gabel hüpfen dürfen. "Solanin" heißt der Stoff, der genau genommen ein Gift ist, sich bei zu heller und zu warmer Lagerung in Kartoffeln bildet und sich besondern gern in den Keimen sowie in der Schale aufhält. Seine eigentliche Aufgabe ist es, Fressfeinde mit seinem bitteren Geschmack von den Kartoffeln fernzuhalten. Beim Menschen hat er damit allerdings nur wenig Erfolg.
Ein Großteil des Solanins wird beim Kochen zwar an das Wasser abgegeben, einige Reste sind aber so gut wie immer in der Schale enthalten.
Kiloweise Kartoffeln
Sofort tot umfallen wird dennoch niemand, der einmal eine Pellkartoffel mit Schale weggegabelt hat. Bevor es zu Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen und Brechreiz kommt, muss man schon mehrere Kilogramm ungeschälter Kartoffeln essen.
Die tödliche Dosis liegt bei ca. drei bis sechs Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. (Eine Person mit einem Gewicht von 60 Kilo müsste also rund zweieinhalb Kilo Kartoffeln essen, um diese Dosis zu erreichen.) Da die in der Erde wachsenden Knollen meist als Beilage gereicht werden, ist die Gefahr einer Vergiftung somit sehr überschaubar. Wirklich ratsam ist der Verzehr von Kartoffelschalen dennoch nicht.
Du wirst richtig giftig, wenn das Kartoffelwasser durchdreht? ➤Mit diesem Trick kochen Kartoffeln nie mehr über!