Ein bisschen Respekt darf man vor den dunkel glänzenden Beeren schon haben. Denn die Früchte des Holunderbaums (Sambucus nigra) meinen es erst einmal nicht gut mit uns.
Mit den richtigen Tricks werden sie allerdings genießbar. Und einen ganz besonderen Geschmack bringen sie auch noch mit. Wir stellen dir die Minibeeren vor.
Kernige Verwandtschaft
Moment mal: Beeren? Das stimmt nicht ganz! Streng genommen sind die Früchte des Holunderbaums Steinobst. Die nur wenige Millimeter großen Früchte reihen sich also ganz selbstbewusst bei Pflaume, Pfirsich, Mango oder Mirabelle ein.
Anders als ihre wuchtigen Steinfruchtkolleginnen solltest du die Holunderbeere allerdings nicht roh wegnaschen – auch wenn ihre Größe dazu einlädt. Die Früchte des Holunders enthalten cyanogene Glycoside. Und die können beim Menschen Durchfall und Erbrechen auslösen. Das Gute ist: Hitze zerstört diese Stoffe.
Hast du den Holunderbeeren erst einmal ihre Giftigkeit ausgekocht, sollen sie antiviral und entzündungshemmend wirken. Rupfe und zupfe die kleinen Früchtchen also vom Strauch und mache ein leckeres Holunderbeeren-Gelee daraus.
Holundersaft lässt sich aus den Beeren ebenfalls herstellen. Der schmeckt wunderbar holundrig, bringt kaum Süße mit und auch nur wenig Säure. Das macht ihn zu einer kleinen Sensation im Saftregal. Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt ist er noch dazu gesund.
Saft, Sirup oder Sektchen
Neben den Beeren kannst du auch die Blüten wunderbar für kleine und große Köstlichkeiten verwenden:
Holunderblütenlimonade schmeckt wunderbar frisch.
Holunderblütentee soll Erkältungen lindern.
Holunderblütensirup verfeinert manchen Cocktail sowie Süßspeisen.
Holunderblütensekt sorgt für abwechslungsreiches Prickeln im Glas.
Greifst du lieber zu den Beeren, kannst du daraus Wein und Obstbrand herstellen.
Vorsicht, fleckig!
Hantierst du in der Küche mit den kleinen Früchten, ist allerdings Vorsicht geboten: Holunder wurde und wird als Färbemittel verwendet. Neben Lebensmitteln färbt der Saft der Beeren auch Stoffe!
Dabei macht der Holler oder Holder, wie er in Österreich bzw. der Schweiz genannt wird, keine halben Sachen: Ist der Saft einmal auf die Kleidung gekleckert, gibt es nur eine Lösung: Akzeptanz, denn der Saft ist so gut wie nicht mehr herauszubekommen.
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Der Plattpfirsich sieht aus wie ein Möbel in einer hippen Werbeagentur. Die Form hat aber einen Vorteil. Und: Geschmacklich macht ihm kaum jemand was vor.
Nur 1 cm ist das tiefrot gefärbte Früchtchen lang. Dennoch ist es so süß, dass es kaum zu glauben ist. Aber Vorsicht: Es hat auch einen bitteren Nachteil!