Rohe Agnolotti warten auf ihren Einsatz

Agnolotti: Diese Nudel hat es in sich

So wie wir uns liebend gern den Bauch vollschlagen, macht es auch so manche Pasta. ➤Ravioli sind z. B. solche Kandidaten, die ganz selbstbewusst mit kleiner Plauze auf den Teller hüpfen. Und damit sind sie nicht allein. Deren Artverwandte, die Agnolotti, machen es ganz genauso: Auch sie lassen sich nur mit köstlicher Füllung auf die Gabel bitten. Wer am anderen Ende des Essbestecks ganz großen Hunger und deshalb keine Zeit für eine Inaugenscheinnahme vor dem Verzehr hat, könnte die beiden glatt miteinander verwechseln.

Ravioli und Agnolotti unterscheidet vor allem, dass Agnolotti nur aus einem Teigstreifen gemacht werden. Damit die himmlisch leckere Füllung in den köstlichen, kleinen Kissen bleibt, wird der Teig einfach einmal umgeschlagen und dann mit einem Teigrad mit zierenden Zacken abgerollt. Bei Ravioli wird eine zweite Bahn oben aufgelegt, sobald die Füllung auf der unteren Teigbahn Platz genommen hat.

Agnolotti haben es in sich Zu Hause ist die Nudel, die es nun wahrlich in sich hat, in der Region Piemont, weit oben im Norden Italiens. Für die Füllung wird hier traditionell geschmortes Schweine- und Rindfleisch verwendet. Du kannst die kleinen Köstlichkeiten aber natürlich auch mit einer Ricotta-Spinat-Füllung bereichern oder Räucherlachs im Teig einquartieren. Auch Kaninchenfleisch findet ein ideales Zuhause in dieser Nudel mit reichlich Geschmack im Gepäck. Entscheidend ist, worauf du Lust hast und was dir am besten schmeckt.

Die traditionelle Variante macht sich vor allem in der kalten Jahreszeit hervorragend, wenn die kräftige Füllung die Energie liefert, um durchgefrorene Genießer:innen wieder aufzuwärmen. Sobald es etwas wärmer ist, lohnen sich die fleischlosen Varianten der zackigen Pasta.

Ach, und übrigens: Wenn du die kleinen Teigwerke einmal selbst zubereiten und beladen willst, kannst du natürlich ganz allein entscheiden, wie prall gefüllt sie sich später zum Garen ins sprudelnde Salzwasserbad begeben. Je flacher die Agnolotti sind, umso edler wirken sie und umso wahrscheinlicher ist eine Karriere als Festtagsnudel z. B. zu Weihnachten oder zu ➤Silvester. (Hier eignet sich alternativ auch die ➤Lorighitta ganz ausgezeichnet.) Purzelt die Pasta prall gefüllt durch die Gegend, wirkt sie nicht mehr ganz so schicklich, bringt dafür aber die geballte Ladung Leckerheit mit.

Entscheide einfach selbst, wie du die Agnolotti am liebsten magst. Und: Lass sie dir gut schmecken!

Ein Pointee mit Kochmütze hat vom Essen gekostet und ist sehr zufrieden

Du willst den Text teilen? Dann verpasse diesem Button einen Drücker:

Da hast du ja was angerichtet ... mit schönem Geschirr von hier:

Das könnte dich auch interessieren:

Sagne ... ohne "La"

Aufwendig in der Herstellung ist die Sagne nicht. Eine gute Figur auf dem Teller macht sie aber dennoch. Und schmeckt sie auch? Ha! Und wie!

Lorighittas: die festliche Nudel

An ganz besonderen Tagen darf es ruhig auch auf den Tellern festlich zugehen. Und an genau diesen Tagen haben Lorighittas ihren ganz großen Auftritt.

Maltagliati: schief, krumm und so lecker!

Dass die platte Nudel nicht so schick daherkommt wie ihre teigigen Kolleg:innen, ist schon etwas traurig. Der Grund dafür ist aber noch viel bedauernswerter.