Bei den Pflanzen ist es in etwa so wie bei uns Menschen: Die einen frieren ziemlich schnell, den anderen machen auch frostige Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt nichts aus. Während die einen schon hektisch am Heizungsthermostat herumdrehen (➤was die Zahlen daran bedeuten, verraten wir dir hier), ziehen sich die anderen gerade mal einen leichten Pulli über.
Auch in der Pflanzenwelt gibt es Vertreter beider Extreme: Die einen werfen schon bei etwas geringeren Temperaturen aus Protest alles Grüne von sich, während die anderen auch bei starkem Frost noch fröhlich ihre Blätter oder Halme vom Wind durchpusten lassen.
Die empfindlicheren Vertreter aus dem Team Grün solltest du rechtzeitig ins Haus holen. Viele andere kannst du den ganzen Winter über draußen lassen. Hier erfährst du, welche Pflanzen sich auch bei fiesem Frost noch pudelwohl fühlen bzw. höchstens einen leichten Kälteschutz brauchen.
1. Lavendel
Wer im Sommer am Lavendel schnuppert, fühlt sich gleich wie im Urlaub. (Apropos "Urlaub"! Hast du schon gebucht? ➤Unsere Reisepartner bringen dich hin!) Im Sommer verwöhnt dich die Pflanze mit ihrem herrlichen Duft und ➤hält Ameisen auf Abstand, im Winter macht sie dir das Leben leicht: ➤Lavendel kann nämlich mit einem leichten Kälteschutz ohne Probleme draußen überwintern. Packe den Topf oder Kübel dafür einfach in Luftpolsterfolie oder Kokosmatten ein. Kokos ist die umweltfreundlichere Alternative und daher unser Tipp.
2. Hortensien
Hortensien sind im Sommer ein echter Blickfang mit ihren kugelrunden Blütenbällen. Und auch, wenn die Pflanze empfindlich erscheint, ist sie es nicht: Du kannst deine Hortensie ebenfalls draußen überwintern. Damit sie dir das nicht übel nimmst, packst du sie vorsorglich etwas ein:
Gib auf die Erde etwas Rindenmulch. Den bekommst du z. B. bei unseren Partnern ➤Dehner oder ➤Hagebau. So kühlen die Wurzeln im Kübel nicht so stark aus.
Wird es bei dir in der Gegend besonders frostig, kannst du deiner Hortensie noch ein Mäntelchen anziehen. Entsprechenden Vliesstoff bekommst du ebenfalls bei Dehner oder Hagebau. Wickle sie damit einfach ein.
Extratipp: Schneide abgeblühte Triebe im Herbst nicht ab. So vermeidest du Frostschäden.
3. Buchsbaum
Der Buchsbaum ist eine wirklich angenehme Pflanze. Er wächst in der Regel brav vor sich hin. Und wenn ihn nicht gerade der Buchsbaumzünzler befällt, macht er viel Freude im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Den Buchs kannst du mit etwas Geschick auch in fesche Formen schneiden. Schnipple ihn kugelrund, pyramidenförmig oder schneide ihn kringelig-spiralförmig. Im Winter ist er genauso angenehm: Er braucht keinen speziellen Winterschutz und trotzt auch großer Kälte.
4. Hibiskus
Hibiskus ist eigentlich ein Exot, der vor allem in den Subtropen und Tropen wächst. Mit seinen bildhübschen Blüten zieht er längst aber auch hierzulande die Blicke auf sich. Bis zu minus 20 Grad, manchmal sogar bis zu minus 30 Grad nimmt dir das hübsche Pflänzchen nicht übel. Vorsicht ist allerdings bei noch jungen Hibisken geboten: Damit sie sich nicht die Wurzeln verkühlen, schützt du sie am besten mit einer dicken Schicht Rindenmulch. Gib den einfach oben auf die Erde. Sobald die Gewächse älter als drei Jahre sind, kannst du auf diesen Schutz verzichten.
5. Kirschlorbeer
Kirschlorbeer wächst wunderbar dicht, satt grün und reichlich hoch. Er ist deshalb nicht nur hübsch anzusehen, sondern sorgt auch für einen perfekten Sichtschutz. Im Winter braucht dein Helfer für mehr Privatsphäre keine besondere Behandlung. Er steht den Winter einfach tapfer durch.
6. Bambus
Bambus ist robust, wächst schnell und sorgt wie der Kirschlorbeer für einen guten Sichtschutz. Im Kübel ist er besonders gut aufgehoben, weil er sich im Beet oft schneller ausbreitet, als einem lieb ist.
Nicht alle Bambusarten sind winterfest, achte deshalb am besten beim Kauf darauf bzw. lass dich von den Experten z. B. bei ➤Dehnerberaten. Rücke deinen Bambus im Winter am besten an eine Hauswand. Dort hat er es etwas wärmer und ist auch vor fiesen Stürmen geschützt. Den Topf packst du in Luftpolsterfolie oder Kokosmatten ein.
7. Ziergräser
Ein Ziergras müsste man sein. Dann könnte man das ganze Jahr über draußen sein und sich vom Wind die Halme durchpusten lassen. Holst du dir ein Ziergras auf den Balkon oder die Terrasse, hast du einen besonders pflegeleichten Pflanzenfreund, der nett aussieht und neugierige Blicke gut abhält. Im Winter ziehst du die Kübel einfach an die Hauswand. Dann müssen die Pflanzen nicht zu arg schlottern. Um die Kübel gewickelte Luftpolsterfolie oder Kokosmatten schützen die Wurzeln vorm Bibbern und den Topf vorm Zerspringen.
8. Zwerg-Flieder
Zwerg-Flieder lohnt sich doppelt, wenn nicht sogar dreifach: Er sieht wunderschön aus, duftet einfach herrlich und hält außerdem reichlich Leckeres für fleißige Bienen, plüschige Hummeln und flatterhafte Schmetterlinge bereit. Er übersteht den Winter ohne Probleme. Ist es sehr windig oder wirklich bitterkalt, freut er sich allerdings, wenn du ihn an einen windgeschützten Ort umziehst. Eine Styroporplatte unter dem Topf schützt ihn dann vor kalten Füßen bzw. Wurzeln.
9. Winterheide
Die Winterheide macht's anders als die meisten anderen: Sie blüht einfach mitten im Winter. Willst du also auch von Dezember bis in den Frühling hinein etwas Farbe auf dem Balkon oder der Terrasse haben, ist die Winterheide deine perfekte Verbündete. Ihr Name ist übrigens Programm: Das Pflänzchen erträgt Temperaturen von bis zu minus 30 Grad ohne Klagen oder speziellen Wärmeschutz.
10. Storchschnabel
Der Storchschnabel hat ziemlich große und wirklich hübsche Blüten. Im Winter zeigt er die zwar nicht, aber dafür macht er dir das Leben etwas leichter: Du musst den Storchschnabel nämlich nicht einpacken oder auf andere Weise vor Kälte schützen. Er ist absolut winterhart.
11. Sternjasmin
Wird es nicht kälter als minus 10 Grad, kann das Wetter den Sternjasmin nicht schrecken. Die Kletterpflanze hält den Winter in Deutschland daher in der Regel sehr gut aus. Damit dir die Pflanze nicht über den Kopf wächst, lenkst du sie am besten an einem Rankgitter entlang.
12. Roter Fächerahorn
Bei der Farbe macht der Rote Fächerahorn keine halben Sachen: Seine Blätter sind wunderbar rot gefärbt. Im Herbst dreht er dann aber noch einmal richtig auf: Dann färbt er seine Blätter wirklich strahlend knallrot, bevor er sie nach und nach von sich wirft und zu Boden segeln lässt. Temperaturen bis etwa minus 20 Grad machen dem farbenfrohen Gewächs nichts aus. Auch mit ihm hast du also keine zusätzliche Arbeit vor dem Winter.
So kommen alle gut durch die kalte Zeit
Wenn du dich an diese Tipps hältst, sollten deine Pflanzen alle gut die frostige Zeit überstehen. Einige Gewächse musst du wie oben beschrieben gar nicht einpacken. Willst du dennoch für etwas Schutz vor der Kälte sorgen, wickelst du die Kübel mit Luftpolsterfolie oder Kokosmatten ein. Alternativ kannst du auch Bastmatten nehmen.
Laub oder Tannenzweige auf der Erde halten die Kälte von oben ab, kleine Füßchen aus Holz, Keramik oder Styropor unter den Töpfen verhindern, dass die Kälte von unten an die Wurzeln kriecht. Sind die Kübel so eingepackt und die Pflanzen geschützt, tust du auch deinem Portemonnaie einen Gefallen: So kommen die Pflanzen nämlich gut durch die frostige Zeit und auch die Tongefäße platzen so in der Regel nicht.
Stelle deine winterharten Pflanzen schließlich noch an einen Ort, an dem sie keine direkte Sonne abbekommen. Gibt die nämlich alles, kann sie auch im Winter für reichlich Wärme sorgen. Wird es nachts dann wieder bitterkalt, können diese extremen Temperaturschwankungen den Pflanzen schaden. Wintergrüne Pflanzen, also solche, die auch in der kalten Jahreszeit ihre Blätter behalten, kannst du bei extremer Kälte mit einem Vlies schützen. Dieses "Jäckchen" verhindert diese extremen Temperaturunterschiede und hält enorme Kälte ab, sodass die Pflanzen den Winter gesund und munter überstehen.
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