Tomatillo: grüne Physalis mit Übergewicht
Neulich erst haben wir dir hier von der Physalis erzählt. Das ist ein besonders schüchternes Früchtchen, das sich am liebsten die ganze Zeit in seinem kleinen Lampion versteckt. Federleicht ist die Physalis und kaum größer als eine Kirsche.
Tja, und dann ist da noch die Tomatillo. Die gehört zwar zur gleichen Gattung, ist aber wesentlich weniger zierlich als die oben beschriebene ➤Kapstachelbeere. Etwas uncharmant ausgedrückt: Sie ist ein echter Brummer, ordentlich schwer und wird manchmal sogar so groß, dass sie ihren eigenen Lampion sprengt.
Die Früchte werden sogar so wuchtig, dass die ganze Pflanze einfach umfällt, wenn man ihr nicht genug Halt gibt. Unterkriegen lässt sich der Strauch davon aber nicht. Er wächst dann halt einfach kriechend weiter.
Die ordentlichen Brummer, die am Tomatillostrauch (Physalis philadelphica) wachsen, können einen Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern erreichen. Von der Form her erinnern die Früchte an eine Tomate. Allerdings werden Tomatillos nicht orange oder rot, sondern bleiben auch bei voller Reife grün. Du solltest deshalb unbedingt aufpassen, dass du Tomatillos nicht mit unreifen Tomaten verwechselst. Denn die enthalten noch reichlich Solanin, das zu leichten Vergiftungserscheinungen führen kann.
Plumpst dir solch eine Tomatillo mal schwergewichtig vor die Füße und bist du sicher, dass es auch wirklich keine grüne Tomate ist, beiße ruhig einmal rein. Es lohnt sich: Die Tomatillo lässt sich nämlich essen wie ein Apfel, schmeckt aber eher wie eine Stachelbeere, also angenehm süß-säuerlich. (Die ➤Indische Stachelbeere ist geschmacklich leider ganz anders unterwegs.)
Die Heimat der wuchtigen Frucht liegt übrigens in Mittelamerika und Mexiko. Hier wird sie auch nach wie vor angebaut und vor allem für Gemüsepfannen und Salsas verwendet. Besonders beliebt ist auch die Kombination mit ➤Chili, denn die Tomatillo nimmt den roten Schoten die Schärfe und ergänzt deren Geschmack besonders gut.
Lass sie dir schmecken!