Eier kochen: Wie lange ist die richtige Dauer?

Eier kochen: Wie lange ist es richtig?

Ein krosser Toast, ein herrlich heißer Kaffee – da fehlt eigentlich nur noch das perfekte Frühstücksei, um genussvoll, glücklich und gut gelaunt in den Tag zu starten. Das mit dem Toast übernimmt der Toaster, den Kaffee brüht dir deine Maschine, aber das Ei musst du schon selbst kochen.

Wie lange du es im kochenden Blubberbad lassen solltest, warum die Eigröße dabei wichtig ist und was ein Urlaub in den Bergen damit zu tun hat, erfährst du hier.

Wie lange müssen Eier kochen?

Das perfekte Ei braucht 7,5 Minuten? Pah, von wegen! Wie lange ein Ei im Wasser bleiben muss, hängt von seiner Größe und dem gewünschten Härtegrad ab. Schau mal hier, an diesen Zeiten kannst du dich orientieren.

Größe

Härtegrad

Kochzeit

S

weich

~4,5 Minuten

S

mittel

~6,5 Minuten

S

hart

~9,5 Minuten

M

weich

~5 Minuten

M

mittel

~7 Minuten

M

hart

~10 Minuten

L

weich

~5,5 Minuten

L

mittel

~7,5 Minuten

L

hart

~10,5 Minuten

XL

weich

~6 Minuten

XL

mittel

~8 Minuten

XL

hart

~11 Minuten

Weich, mittel, hart ... was heißt das überhaupt?

Spaziert man im Urlaub am Frühstücksbüfett des Hotels entlang, liegen da oft Eier dicht beieinander und warten gespannt darauf, wer von ihnen als nächstes geschnappt und in einen Eierbecher gesetzt wird. Oft gibt es mehrere Körbchen oder Schalen mit Eiern, an denen kleine Schildchen Auskunft über die innere Befindlichkeit der kullerigen Köstlichkeiten geben:

"Weich" steht dort beispielsweise, manchmal auch "mittel" bzw. "hart". Aber ... was heißt das eigentlich? Wer bei den kleinen Schalenträgern als Weichei durchgeht oder einen der anderen Härtegrade erfüllt, ist schließlich nicht genormt. Du musst am Büfett also ein Stück weit auf dein Glück hoffen. Grundsätzlich kannst du aber von diesen Ei-genschaften ausgehen:

  • Weich: Das Eiweiß ist fest, das Eigelb flüssig. Tunke einen krossen Toast hinein! Besser kannst du kaum in den Tag starten.
  • Mittel: Das Eiweiß ist fest, das Eigelb ist am Rand gestockt, aber in der Mitte noch leicht weich (man sagt auch "wachsweich" dazu).
  • Hart: Das ganze Ei, vom Eiweiß bis zum Eigelb, ist hart. Du kannst es gut schneiden und z. B. für Salate verwenden.

Ein Pointee mit Kochmütze hat vom Essen gekostet und ist sehr zufrieden

Stimmen die Kochzeiten bei jedem Ei?

So schön es wäre – leider sind die empfohlenen Kochzeiten nur ungefähre Werte. Schließlich gleichen sich Eier wie ... nun, wie ein Ei dem anderen, aber wirklich 1:1 miteinander vergleichbar sind sie dann eben doch nicht.

Die Größe

Das fängt schon bei der Größe an: Zwar steht auf dem Eierkarton S, M, L oder XL, aber die Rahmen der verschiedenen ➤Eier-Gewichtsklassen sind doch eher weit gesteckt: Ein Ei der Größe M kann minimal 53 Gramm wiegen oder fast stolze 63 Gramm. Und diese zehn Gramm machen beim Kochen schon einen Unterschied: ein fülligeres Ei braucht länger, ein schlankeres kürzer.

Die Starttemperatur

Ob dein Frühstücksei perfekt wird, hängt außerdem von der Starttemperatur ab, mit der das ovale Ding in den Topf mit kochendem Wasser hüpft: Hat das Ei im Kühlschrank auf seinen großen Tag gewartet, ist es entsprechend durchgekühlt. Passe die angegebene Kochzeit dann einfach um etwa eine Minute nach oben an. Ein Ei der Größe M, das du gern weich genießen würdest, muss somit keine fünf Minuten kochen, sondern besser sechs, wenn es direkt aus dem Kühlschrank kommt.

Der Aufenthaltsort des Eis

Ob du im dritten Stockwerk wohnst oder im Souterrain, macht im Hinblick aufs Kochen von Eiern erst einmal keinen Unterschied. Solltest du aber – warum auch immer – einmal auf die Idee kommen, in großen Höhen ein Ei zu kochen, musst du die Kochzeit unbedingt anpassen. Denn (bitte nicht erschrecken!) hier kommt die Physik ins Spiel: Wasser kocht nur auf Höhe des Meeresspiegels bei 100 Grad. Je 300 Meter, die du nach oben kraxelst, sinkt die Siedetemperatur um ein Grad. Das heißt: Genießt du dein Frühstück auf einer etwa 2.000 Meter hoch gelegenen Berghütte, kocht Wasser schon bei etwa 93 Grad. Entsprechend länger braucht das Ei, um deine Wunschkonsistenz zu erreichen. Schlage hier am besten gut eine Minute auf die empfohlene Kochzeit obendrauf, damit Eiweiß und Eigelb am Ende auch wirklich perfekt gegart sind.

Koch dir dein perfektes Frühstücksei Eier kochen: Wie geht das eigentlich?

Nun weißt du also die ideale Kochzeit, du hast Eier eingekauft ... und nun? Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du die Eier kochen solltest, damit einem köstlichen und ➤gesunden Frühstück nichts mehr im Wege steht.

  1. Topf schnappen
    Schnappe dir einen ausreichend großen Topf. Die Größe ist abhängig davon, wie viele Eier du kochen möchtest. Sie sollten alle bequem Platz darin haben. Wenn sie übereinanderliegen, ist das nicht schlimm. Der Topfdeckel sollte aber noch draufpassen, ohne dass sich ein Ei daran den Kopf stößt. Hast du die Eier zum Größentest in den Topf gelegt, nimm sie vorsichtig wieder heraus.
  2. Kochwasser einlassen
    Fülle Wasser in den leeren Topf und stelle ihn mit Deckel auf den Herd. Bringe das Wasser zum Kochen.
  3. Eier piken
    Pikse die Eier mit einem Ei-Pikser vorsichtig an der runderen Seite an. So ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie beim Kochen platzen.
  4. Baden gehen lassen
    Sobald das Wasser kocht, chauffierst du Ei für Ei auf einem Esslöffel vorsichtig in den Topf. Sie sollten dort zu mindestens 3/4 mit Wasser bedeckt sein. Liegen alle Eier im Blubberbad, setze den Topfdeckel auf, drehe die Flamme so weit herunter, dass das Wasser weiter kocht und stelle dann die Eieruhr auf die gewünschte Kochzeit.
  5. Aus dem Wasser bergen
    Sobald die Eieruhr bimmelt, nimmst du den Topf vom Herd. Fische dann Ei für Ei mit einem Löffel oder Schaumlöffel heraus. Aber Vorsicht, verbrenne dich nicht!
  6. Zum Duschen schicken
    Dusche direkt im Anschluss Ei für Ei gut unter kaltem Wasser ab. So kühlen die Eier außen und innen schneller ab und garen nicht nach. So hast du bessere Chancen, den perfekten Gargrad zu erreichen.

Soll man Eier nach dem Kochen abschrecken?

Die einen machen es, die anderen nicht. Sinnvoll ist es aber in jedem Fall ... oder vielleicht doch nicht? Beim Abschrecken von frisch gekochten Eiern scheiden sich die Geister. Und tatsächlich kann man es nicht allgemein sagen, ob es sinnvoll ist, Eier nach dem Kochen abzuschrecken. Ob du das machen solltest oder nicht, hängt vor allem davon ab, wie du dein Frühstücksei gern isst.

Magst du es gern weich oder mittel, ist Abschrecken schon sinnvoll. Immerhin brodelt das Ei dann nicht weiter innerlich vor sich hin, wenn es schon längst den heißen Whirlpool verlassen hat. Dabei würde es zwangsläufig nachgaren. Isst du aber ohnehin am liebsten hartgekochte Eier, kannst du dir das Abschrecken der Eier auch sparen. Härter als hart können sie schließlich nicht werden.

Extratipp: Treten die hartgekochten Eier direkt nach dem Verlassen des Kochtopfs den Dienst auf dem Frühstückstisch an, kann Abschrecken auch bei ihnen sinnvoll sein. Schließlich musst du vor dem Weggenießen noch die Schale abpellen. Und die ist bei einem nicht abgeschreckten Ei verdammt heiß.

Wachsweich gekochte Eier schmecken herrlich auf einem krossen Toast

Warum platzen Eier beim Kochen?

Manche Eier scheint der plötzliche Sprung ins kochende Bad so zu überraschen, dass sie (vielleicht vor Wut) direkt platzen. Das auslaufende Eiweiß stockt dann zwar recht schnell, ärgerlich ist es aber trotzdem. 

Dass bei einigen Eiern die Schale beim Kochen platzt, liegt oft daran, dass sie nicht angestochen wurden. Im Ei befindet sich am runderen Ende nämlich eine kleine Luftblase. Wird das Ei erhitzt, dehnt sich die Luft aus. Macht die Schale da nicht mit, kann es sein, dass sie einen Knacks bekommt. Und schon ist ein perfektes Frühstücksei verloren. Pikse die Eier deshalb am besten immer an. Das erhöht deine Chancen auf unversehrt aus dem Wasser steigende Eier.

Willst du auf Nummer sicher gehen, gibst du einfach einen Esslöffel ➤Essig mit ins Kochwasser der Eier. Damit verhinderst du zwar nicht, dass die Schale anknackst, aber du kannst das Eiweiß bei seinem Ausbruchsversuch stoppen: Der Essig lässt es schneller gerinnen, sodass es gar nicht erst auf die Idee kommt, einige Runden im Kochtopf zu drehen.

Extratipp: Weißt du schon, dass du die Eier nach dem Kochen eine längere Zeit z. B. im Kühlschrank aufbewahren willst, sollte die Schale unversehrt bleiben. (➤Wie lange gekochte Eier haltbar sind, liest du hier.) Keime könnten sonst das kleine Loch im Ei als Einladung verstehen, sich einmal im Ei umzusehen.

Eier im Eierkocher kochen

Isst du besonders oft Eier, kann sich ein Eierkocher für dich lohnen. Den findest du übrigens oft auch bei uns im ➤Prämienshop. Das Prinzip ist bei den Geräten oft das gleiche: Du setzt die Eier hinein, gibst eine bestimmte Menge Wasser hinzu, drückst auf den Knopf und beim Piep sind die Eier bereit.

Bei einem Eierkocher musst du also nicht erst warten, bis das Wasser kocht, und die Eier dann hineingeben. Du sparst dir quasi einen Arbeitsschritt. Wie hart oder weich die Eier werden, bestimmst du hier durch die zugegebene Wassermenge. Je mehr Wasser du in das Gerät gibst, umso länger braucht es, um zu verdampfen, und umso länger garen die Eier. Kurz: Je mehr Wasser du zugibst, umso härter werden die Eier. Die meisten Eierkocher bringen einen Messbecher mit. Der verrät dir, welche Wassermenge bei welcher Anzahl von Eiern und welcher Größe die richtige ist.

Ein Pointee isst und freut sich

So praktisch es auch ist, Eier im Eierkocher auf die "Mission perfektes Frühstücksei" zu schicken – einen Nachteil haben die Geräte: Du kannst nicht in einem Kochvorgang mehrere Wünsche erfüllen. Magst du dein Ei lieber weich, dein Herzensmensch aber am liebsten mittel und der Nachwuchs isst sie nur hartgekocht, müsstest du dreimal Eier kochen. Beim "normalen" Kochen im Kochtopf kannst du das eine oder andere Ei einfach vorzeitig herausangeln, während die übrigen noch ein wenig weitergaren.

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