Eisenmangel: Symptome und Ursachen erkennen

Eisenmangel: Symptome und Ursachen erkennen

Eisenmangel zählt zu den häufigsten Mangelerscheinungen, die sowohl Kinder, Erwachsene und Senioren betrifft.

Auch Babys und Kleinkinder leiden manchmal unter Eisenmangelanämie, was zu gravierenden Folgen führen kann: Eisen wird im Körper u. a. zur Blutbildung benötigt und dafür, Sauerstoff zu transportieren.

Was sind die Symptome von Eisenmangel? Wie kann man ihn sicher erkennen? Und was sind die Ursachen des Eisenmangels? Unser Ratgeber liefert die Antworten auf diese Fragen:

Welche Symptome entstehen bei Eisenmangel?
Was sind die Ursachen von Eisenmangel?
Wie kann ich Eisenmangel erkennen?
Wie hoch ist der Eisenbedarf pro Tag?
Ist Eisenmangel gefährlich?
Was sind die Folgen von Eisenmangel?
Eisenmangel-Symptome: Was tun?
Eisenmangel: Welche Lebensmittel soll ich essen?
Was hindert die Eisenaufnahme?
Was fördert die Eisenaufnahme?

Welche Symptome entstehen bei Eisenmangel?

Es gibt einige typische Symptome für Eisenmangel. Dazu zählen diese Anzeichen: 

  • Blässe
  • Müdigkeit, Energielosigkeit, Antriebslosigkeit
  • nächtliche Schlaflosigkeit trotz Müdigkeit
  • Sehstörungen
  • trockene Augen
  • Abnahme körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit
  • Reizbarkeit
  • Sinken der Körpertemperatur, Frieren
  • Geschwächtes Immunsystem, höhere Infektanfälligkeit
  • wunde Mundwinkel
  • Haarausfall
  • Entzündete Zunge
  • Gewölbte Nägel
  • Entwicklungsverzögerungen bei Kindern

Außerdem kann der Arzt oder die Ärztin bei einer Unterversorgung mit Eisen einen niedrigen Hämoglobinwert (Hb-Wert) im Blut nachweisen.

Eisentabletten gegen einen Eisenmangel

Welche Symptome entstehen bei Eisenmangel an den Augen?

Häufig treten bei einer Unterversorgung mit Eisen Probleme mit den Augen auf. Sehstörungen gehören dazu.

Der Grund dafür ist dieser: Steht dem Körper aufgrund von falscher Ernährung zu wenig Eisen zur Verfügung, wird die Blutbildung eingeschränkt. Evtl. kommt es sogar zur Blutarmut. In der Folge wird weniger Sauerstoff über das Blut transportiert, der Körper ist unterversorgt und reagiert mit Sehstörungen, aber auch mit Kopfschmerzen oder Ohrensausen. 

Achte deshalb auf deine Augen und erkenne rechtzeitig die Symptome von Eisenmangel. Einen ausführlichen Artikel zum Thema ➤"Eisenmangel an den Augen erkennen" findest du hier.

Frau mit Brille fasst sich an die Augen

Welche Symptome entstehen bei Eisenmangel an der Haut?

Ein Mangel an Eisen lässt sich mitunter mit einem Blick erkennen. Wer dauerhaft mit dunklen Augenringen oder regelrechten Schatten unter den Augen herumläuft, sollte dringend einmal die Eisenversorgung überprüfen. Augenringe sind ein recht häufiges Symptom für Eisenmangel.

Wie schnell entstehen Symptome durch Eisenmangel?

Eine Eisenmangelanämie bedeutet, dass der Körper zu wenig rote Blutkörperchen zur Verfügung hat. Diese Eisenmangelanämie entwickelt sich allmählich, wenn der Körper ständig unter einer Unterversorgung mit dem Spurenelement leidet. Dabei greift der Organismus zunächst auf das im Körper gespeicherte Eisen zurück. Erst bei einer Erschöpfung der Eisenspeicher wird die Blutbildung beeinträchtigt. Somit treten auch erst dann die Symptome auf.

Wann verschwinden Eisenmangel-Symptome?

Sobald wieder ausreichende Mengen Eisen über die Nahrung zugeführt werden, verringern sich in der Regel auch die durch den Eisenmangel verursachten Symptome. Die Eisenmangelanämie geht zurück und es werden wieder mehr rote Blutkörperchen gebildet. Sollten die Symptome dennoch bestehen bleiben, ist es gut und sinnvoll, einen Arzt hinzuzuziehen und die Ursache für die Beschwerden zu finden.

Eisenmangel kann zu Müdigkeit führen

Was sind die Ursachen von Eisenmangel?

Ein Eisenmangel kann unterschiedliche Gründe haben. Kinder in der Wachstumsphase können ebenso betroffen sein wie Frauen, die bei ihrer Regelblutung oder durch eine Geburt viel Blut verlieren. Alle Infos zu ➤Eisenmangel beim Kind haben wir hier für dich.

1. Eisenmangel in der Schwangerschaft

Eine Unterversorgung mit Eisen entsteht oft auch in der Schwangerschaft. In dieser Zeit ist der Eisenbedarf erhöht. Wird dem Körper zu wenig Eisen über die Nahrung zugeführt, kann es zum Eisenmangel und zur Blutarmut kommen. Ein Mangel kann dann auch Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben.

Ausführliche Informationen rund um das Thema ➤Eisenmangel in der Schwangerschaft findest du hier.

2. Symptome für Eisenmangel nach einer OP oder Geburt

Die Symptome eines Eisenmangels sind immer die gleichen, ganz unabhängig von der Ursache. So finden sich auch nach einer OP oder einer Geburt die typischen Anzeichen wie Blässe, Müdigkeit, Reizbarkeit und gewölbte Fingernägel.

3. Eisenmangel durch vegetarische Ernährung

Zu den Hauptursachen einer ständigen Mangelversorgung zählen auch Ernährungsfehler. Einseitige Diäten und vegane sowie vegetarische Ernährungsweisen bergen das Risiko einer dauerhaften Unterversorgung, falls auf eisenhaltige Nahrungsmittel verzichtet wird.

Weitere Gründe sind Vitamin- und Mineralstoffunterversorgungen. Sie können u. a. aufgrund einer ungesunden Ernährung mit hohem Konsum von Fast-Food-Gerichten entstehen.

4. Innere Blutungen sorgen für Eisenmangel

Magen- und Darmblutungen zählen zu den Faktoren, die ebenfalls zu einer Mangelerscheinung führen können. Eine Unterversorgung entsteht bereits bei geringfügigen Blutungen im Verlauf chronischer Erkrankungen. Sie können mitunter lediglich als okkultes Blut im Stuhl durch entsprechende Untersuchungen nachgewiesen werden.

Ein hoher Blutverlust bei einer Operation oder einer Verletzung kann ebenfalls zu einer Eisenunterversorgung führen. Knochenmarks-Erkrankungen, bösartige Tumore und die dadurch nötigen Bestrahlungen und Chemotherapien können ebenfalls der Grund für ein Defizit an Eisen im Körper und die Ursache für Symptome sein.

5. Symptome für Eisenmangel bei der Frau

Die Auswirkungen von Eisenmangel sind bei Frauen grundsätzlich die gleichen wie bei Männern. Durch die Periode, Schwangerschaften und die Wechseljahre haben Frauen jedoch ein etwas höheres Risiko für Symptome. Beheben können sie diese jedoch genauso gut wie Männer.

Wie kann ich Eisenmangel erkennen?

Durch das Auftreten klassischer Symptome wie Müdigkeit, Schwindel oder blasse Haut (s. o.) lässt sich der Eisenmangel bemerken. Manchmal fehlen allerdings die typischen Eisenmangel-Symptome und die Unterversorgung wird nicht entdeckt.

Der Hausarzt kann allerdings bei den ersten Anzeichen eine Blutuntersuchung durchführen. So lässt sich anhand eines Blicks auf das Ferritin, also das sog. Depot-Eisen, zweifelsfrei klären, ob ein Eisenmangel oder gar eine Blutarmut besteht. Besonders gefährdet hierfür sind Patienten, die unter entzündlichen Darmerkrankungen oder Magengeschwüren leiden.

Wird zu wenig Eisen im Blut festgestellt, wird der Arzt die Ursache dafür finden und eine Therapie vorschlagen.

Eisentabletten auf Holzuntergrund. Der Mensch benötigt täglich circa 10 bis 15 Milligramm Eisen.

Wie hoch ist der Eisenbedarf pro Tag?

Der Mensch benötigt täglich ca. 10 bis 15 Milligramm Eisen. Kinder, die regelmäßige Wachstumsschübe erleben, brauchen je nach Alter ca. 8 bis 15 mg am Tag.

Frauen während der Schwangerschaft und in der Stillzeit haben einen höheren Eisenbedarf. Für schwangere Frauen wird die tägliche Zufuhr von 30 Milligramm Eisen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen. Für stillende Frauen gilt eine Aufnahme von 20 Milligramm Eisen pro Tag als ideal.

Personengruppe

Eisenbedarf pro Tag

Männer und Frauen

10-15 mg

Kinder

8-15 mg

Schwangere Frauen  

30 mg

Stillende Frauen

20 mg

Ist Eisenmangel gefährlich?

Eisen erfüllt im menschlichen Körper – genauer gesagt im Blut – eine wichtige Transportaufgabe. Eine ausreichende Eisenversorgung ist deshalb für die Funktion des Körpers extrem wichtig

Eisenmangel kann lebensgefährlich sein

Eisenmangel ist eine häufig unterschätzte Mangelerscheinung, die im Extremfall sogar lebensgefährlich werden kann. Für den Menschen ist Eisen unverzichtbar, denn das Spurenelement ist an der Bildung von Hämoglobin beteiligt. Das ist der sog. Blutfarbstoff. Er färbt die roten Blutkörperchen rot.

Um den Sauerstoff durch die Blutgefäße zu transportieren und alle Organe zu versorgen, ist Hämoglobin unverzichtbar. Abhängig vom Grad der Mangelversorgung kann Eisenmangel deshalb auch eine akute Gefahr für das Leben darstellen, wenn Organe nicht gut genug mit Sauerstoff versorgt werden.

Was sind Folgen von Eisenmangel?

Als Folge einer Unterversorgung mit Eisen entsteht ein Sauerstoffmangel, der zu Beeinträchtigungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit führen kann.

Verminderte Leistungsfähigkeit durch Eisenmangel

Als weitere Folgeerscheinungen eines chronischen Eisenmangels kann es zu Konzentrationsschwäche und dadurch verminderte Lern- und Merkfähigkeit, Herzrasen, Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit kommen. Zahlreiche Patienten leiden unter Niedergeschlagenheit, Gereiztheit und Ängsten, wenn ihrem Körper Eisen fehlt.

Zu Folgeerscheinungen kommt es auch auf neurologischer Ebene, wenn sich ein sogenanntes Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine) entwickelt. Zu den typischen Eisenmangel-Erscheinungen zählt auch das gestörte Kälte-/Wärmeempfinden, das sich durch schnelles Frieren oder plötzlich aufsteigende Hitze äußert.

Rissige Haut durch Eisenmangel

Die Folgen einer mangelnden Eisenversorgung zeigen sich auch durch eine trockene Hautoberfläche sowie eingerissene Mundwinkel. Von der oft auftauchenden allgemeinen Blässe sind auch die Schleimhäute betroffen.

Haarbürste voller Haare. Eine Folge von Eisenmangel kann Haarausfall sein. Haarausfall durch Eisenmangel

Mehr als 25 Prozent aller Frauen, die unter einem mangelhaften Eisenhaushalt leiden, klagen über Haarausfall. Brüchige Nägel an Händen und Füßen, die zur Rillenbildung neigen, können ebenfalls ein Hinweis auf eine ungenügende Versorgung mit dem Mineralstoff Eisen sein.

Eine höhere Infektanfälligkeit, eine vermehrte Entzündungsneigung sowie Wundheilungsstörungen sind weitere Symptome, die bei einer zu geringen Aufnahme von Eisen auftreten können.

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Eisenmangel-Symptome: Was tun?

Um einen Mangel an Eisen und einen Einfluss auf das Blut bzw. die Blutkörperchen aufzudecken, wird der Arzt durch eine Blutuntersuchung zunächst die Diagnose sichern. In manchen Fällen sind auch zusätzliche körperliche Untersuchungen notwendig, um eine schwere Eisenmangelanämie von einer vorübergehenden leichten Unterversorgung zu unterscheiden.

Bei einer hochgradigen Eisen-Mangelversorgung verschreiben Mediziner oft wirksame Eisenpräparate, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen. Dadurch bildet sich ein Mangel bzw. eine Blutarmut meist vollständig zurück.

Wenn nur wenig Eisen fehlt, lässt sich das oft gut durch eine bewusste Ernährung mit bestimmten Lebensmitteln ausgleichen. Sie sollten einen hohen Eisenanteil enthalten.

Eisenmangel: Welche Lebensmittel soll ich essen?


Viele gesunde Lebensmittel enthalten besonders viel wertvolles Eisen. Besonders eisenreiche Nahrungsmittel sind diese:

Tierische Produkte  

mg/100 g*  

Pflanzliche Produkte  

mg/100 g*

Schweineleber

22,1

Weizenkleie

16,0

Kalbsleber

7,90

Sojamehl

15,0

Hühnereigelb

7,20

Kürbiskerne

12,1

Rinderleber

7,10

Ingwer

11,1

Blutwurst

6,40

Sesam

10,0

Austern

5,80

Mohn

9,50

Corned Beef

4,10

Pinienkerne

9,20

Putenfleisch

3,00

Goji-Beeren

9,00

Rindfleisch

2,90

Quinoa

8,00

Geflügel

2,60

Kleieflocken

7,80

Schweinefleisch

2,50

Amaranth

7,60

Kalbsfleisch

2,20

Chiasamen

7,50

Muskelfleisch

2,10

Pistazienkerne

7,30

Hähnchenkeule

1,40

Linsen

6,90

Thunfisch

1,20

Pfifferlinge

6,50

Lachs

0,70

Leinsamen

6,50

Weiße Bohnen

6,00

Sonnenblumenkerne

6,00

Hirse

5,90

Erbsen

5,00

Haferflocken

4,60

Mandeln

4,10

Haselnüsse

4,00

Getrocknete Aprikosen

3,80

Rosinen

3,80

Topinambur

3,70

Buchweizen

3,50

Spinat

3,50

*Angaben ohne Gewähr. Zahlen gerundet.
 

Enthält Spinat wirklich so viel Eisen wie angenommen?

Was den Eisengehalt im Spinat angeht, herrschte lange eine Fehlannahme. Der tatsächliche Eisengehalt von 3,5 mg in 100 g Spinat wurde durch einen Kommafehler einst zu 35 mg. Dieser Irrtum wurde über Generationen so weitergegeben und erst vor Kurzem korrigiert. Das Gemüse enthält also Eisen, aber nicht so viel, wie lange angenommen. 

Ernährungswissenschaftler haben zudem festgestellt, dass Spinat einen hohen Anteil an Magnesium, Vitamin B1, Vitamin B2 und Folsäure vorweisen kann. Somit gehört das grüne Gemüse eindeutig zu den eisenhaltigen Lebensmitteln. Und das eine oder andere Vitamin bringt es auch noch mit.

Kaffee erschwert die Eisenaufnahme: Kaffeebohnen auf weißem Hintergrund

Was hindert die Eisenaufnahme?

Bei einem Mangel an Eisen sollte auf einen hohen Kaffee-Konsum, schwarzen sowie grünen Tee und Cola möglichst verzichtet werden, da Koffein die Eisenaufnahme aus der Nahrung hemmt.

Auch Wein, bestimmte Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, einige Proteine aus Soja, Milch und Eiklar, Phosphate in Fleisch und Käse, sowie Oxylate in Spinat, Rote Bete, Rhabarber und Kakao können die Eisenaufnahme behindern. Zudem gibt es einige Arzneimittel wie Antibiotika und auch Mineralstoffe wie z. B. Kalzium und Magnesium, welche die Aufnahme hemmen.

Was fördert die Eisenaufnahme?

Ein Glas Orangen- oder Zitronensaft zu einer fleischhaltigen Mahlzeit hilft durch den hohen Gehalt an Vitamin C, das Eisen aus der Nahrung besser aufzunehmen. Auch Brokkoli oder rote Paprika kann helfen. Im Allgemeinen kann man sagen, dass es vor allem die Inhaltsstoffe von Früchten, Fruchtgemüsen und Kohlgemüse dem Körper leichter machen, Eisen aufzunehmen.

Eisen aus Fleisch wird vom Körper übrigens besser verwertet als solches, das in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist. Aus diesem Grund tritt bei einer ➤Stoffwechseldiät in den seltensten Fällen Eisenmangel auf. Allerdings können leere Eisenspeicher nicht allein durch die Umstellung der Ernährung wieder aufgefüllt werden. Um einem Eisendefizit vorzubeugen, kann das Spurenelement dem Körper auch in Form von Eisentabletten eingenommen werden. Dazu solltest du aber in jedem Fall deinen Arzt befragen.

Bitte ziehe bei Gesundheitsfragen immer einen Arzt hinzu, um Krankheiten möglichst früh zu diagnostizieren und ein Risiko auszuschließen. Er kann ggf. auch die richtige Therapie einleiten.

Vitamin C fördert die Eisenaufnahme

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