Eisenmangel zählt zu den häufigsten Mangelerscheinungen, die sowohl Kinder, Erwachsene und Senioren betrifft.
Und selbst Babys und Kleinkinder leiden manchmal unter Eisenmangelanämie. Das kann zu gravierenden Folgen führen, denn Eisen wird im Körper u. a. zur Blutbildung benötigt und dafür, Sauerstoff zu transportieren.
Was sind die Symptome von Eisenmangel? Wie kann man ihn sicher erkennen? Und was sind die Ursachen des Eisenmangels? In unserem Ratgeber bekommst du die Antworten auf diese Fragen:
Es gibt einige typische Symptome für Eisenmangel. Generell lässt sich dennoch nicht sagen, dass die Anzeichen zwingend auf einen Mangel hinweisen. Und auch andersherum ist es so: Es müssen sich nicht immer Symptome zeigen, wenn ein Defizit vorliegt.
Typische Symptome für einen Eisenmangel sind:
Blässe
Müdigkeit, Energielosigkeit, Antriebslosigkeit
nächtliche Schlaflosigkeit trotz Müdigkeit
Sehstörungen
trockene Augen
Abnahme körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit
Hast du den Verdacht, dass mit deinem Eisenhaushalt etwas nicht stimmt, gehe am besten zu deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin. Er oder sie kann dir Blut abnehmen und es untersuchen lassen. Bei einer Unterversorgung mit Eisen lässt sich ein niedriger Hämoglobinwert (Hb-Wert) im Blut nachweisen.
Welche Symptome entstehen bei Eisenmangel an den Augen?
Häufig treten bei einer Unterversorgung mit Eisen Probleme mit den Augen auf. Mal zwickt es, mal ist die Sehfähigkeit beeinträchtigt. Diese Symptome an den Augen sind bei einem Eisenmangel denkbar:
Augenringe
Augenschmerzen
Blasse Bindehäute und Schleimhäute am Auge
Reizungen der Augenwinkel
verschwommenes Sehen
Lichtempfindlichkeit
Augenringe sind ein recht häufiges Symptom für Eisenmangel. Es lässt sich daher mitunter mit einem Blick erkennen, ob zu wenig Eisen im Körper vorhanden ist. Wer dauerhaft mit dunklen Augenringen oder regelrechten Schatten unter den Augen herumläuft, sollte dringend einmal die Eisenversorgung überprüfen. Evtl. sind die Eisenspeicher erschöpft. Zuckende oder brennende Augen sind hingegen keine typischen Symptome für einen Eisenmangel.
Wie es zu Sehstörungen durch einen Eisenmangel kommt, lässt sich stark vereinfacht so erklären: Steht dem Körper aufgrund von falscher Ernährung zu wenig Eisen zur Verfügung, wird die Blutbildung eingeschränkt. Evtl. kommt es sogar zur Blutarmut. In der Folge wird weniger Sauerstoff über das Blut transportiert, der Körper ist unterversorgt und reagiert mit Sehstörungen, aber auch mit Kopfschmerzen oder Ohrensausen.
Achte deshalb auf deine Augen und erkenne rechtzeitig die Symptome von Eisenmangel.
Wie schnell entstehen Symptome durch Eisenmangel?
Eine Eisenmangelanämie bedeutet, dass der Körper zu wenig rote Blutkörperchen zur Verfügung hat, weil ihm das für die Produktion nötige Eisen fehlt. Diese Eisenmangelanämie entwickelt sich allmählich, wenn der Körper ständig unter einer Unterversorgung mit dem Spurenelement leidet. Dabei greift der Organismus zunächst auf das im Körper gespeicherte Eisen, die sog. Eisenspeicher, zurück. Erst bei einer Erschöpfung der Eisenspeicher wird die Blutbildung beeinträchtigt. Somit treten auch erst dann die Symptome auf.
Wann verschwinden Eisenmangel-Symptome?
Sobald wieder ausreichende Mengen Eisen über die Nahrung aufgenommen werden, verringern sich in der Regel auch die durch den Eisenmangel verursachten Symptome. Die Eisenmangelanämie geht zurück und es werden wieder mehr rote Blutkörperchen gebildet. Sollten die Symptome dennoch bestehen bleiben, ist es gut und sinnvoll, einen Arzt oder eine Ärztin hinzuzuziehen und die Ursache für die Beschwerden zu finden.
Was sind die Ursachen von Eisenmangel?
Ein Eisenmangel kann unterschiedliche Gründe haben. Kinder in der Wachstumsphase können ebenso betroffen sein wie Frauen, die bei ihrer Regelblutung oder durch eine Geburt viel Blut verlieren. Alle Informationen zu ➤Eisenmangel beim Kind haben wir hier für dich.
Schwangerschaft Eine Unterversorgung mit Eisen entsteht oft auch in der Schwangerschaft. In dieser Zeit ist der Eisenbedarf erhöht. Wird dem Körper zu wenig Eisen über die Nahrung zugeführt, kann es zum Eisenmangel und zur Blutarmut kommen. Diese Blutarmut kann für die werdende Mutter, aber auch für das Kind Folgen haben: Es kann zu einer Eisenmangelanämie, einem deutlich geringeren Geburtsgewicht und sogar zu einer Frühgeburt kommen. Es ist daher wichtig, die Eisenversorgung während der Schwangerschaft zu kontrollieren und ggf. mit Eisenpräparaten zu regulieren.
Eisenmangel nach einer OP oder Geburt Die Symptome eines Eisenmangels sind immer die gleichen, ganz unabhängig von der Ursache. So finden sich auch nach einer OP oder einer Geburt die typischen Anzeichen wie Blässe, Müdigkeit, Reizbarkeit und gewölbte Fingernägel.
Vegetarische Ernährung Zu den Ursachen einer ständigen Mangelversorgung können auch Ernährungsfehler oder spezielle Ernährungsformen gehören. Einseitige Diäten und vegane sowie vegetarische Ernährungsweisen bergen das Risiko einer dauerhaften Unterversorgung, falls auf eisenhaltige Nahrungsmittel verzichtet wird. Weitere Gründe können Vitamin- und Mineralstoffunterversorgungen sein. Sie sind z. B. aufgrund einer ungesunden Ernährung mit hohem Konsum von Fast-Food-Gerichten möglich.
Innere Blutungen Magen- und Darmblutungen zählen zu den Faktoren, die ebenfalls zu einer Mangelerscheinung führen können. Eine Unterversorgung mit Eisen kann bereits bei geringfügigen Blutungen im Verlauf chronischer Erkrankungen entstehen. Sie sind mitunter lediglich als okkultes, also mit dem Auge nicht erkennbares Blut im Stuhl durch entsprechende Untersuchungen nachweisbar. Ein hoher Blutverlust bei einer Operation oder einer Verletzung kann ebenfalls zu einer Eisenunterversorgung führen. Knochenmarks-Erkrankungen, bösartige Tumore und die dadurch nötigen Bestrahlungen und Chemotherapien können gleichsam der Grund für ein Defizit an Eisen im Körper sein.
Gründe für Eisenmangel bei Frauen Die Auswirkungen eines Eisenmangels sind bei Frauen grundsätzlich die gleichen wie bei Männern. Durch die Periode, Schwangerschaften und die Wechseljahre haben Frauen jedoch ein etwas höheres Risiko für Symptome. Beheben können sie diese jedoch auf die gleiche Weise wie Männer.
Wie kann ich Eisenmangel erkennen?
Durch das Auftreten klassischer Symptome wie Müdigkeit, Schwindel oder blasse Haut (➤s. o.) lässt sich der Eisenmangel bemerken. Manchmal fehlen allerdings die typischen Eisenmangel-Symptome und die Unterversorgung wird nicht entdeckt.
Der Hausarzt bzw. die Hausärztin kann allerdings bei den ersten Anzeichen eine Blutuntersuchung durchführen. So lässt sich anhand eines Blicks auf das Ferritin, also das sog. Depot-Eisen, klären, ob ein Eisenmangel oder gar eine Blutarmut besteht. Besonders gefährdet hierfür sind Patienten, die unter entzündlichen Darmerkrankungen oder Magengeschwüren leiden.
Wird zu wenig Eisen im Blut festgestellt, wird der Arzt versuchen, die Ursache dafür zu finden und eine Therapie vorschlagen.
Wie hoch ist der Eisenbedarf pro Tag?
Ideal ist es, wenn der Mensch täglich ca. 10 bis 15 Milligramm Eisen aufnimmt. Kinder, die regelmäßige Wachstumsschübe erleben, sollten je nach Alter ca. 8 bis 15 mg am Tag zu sich nehmen.
Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit haben Menschen einen höheren Eisenbedarf. Für schwangere Personen wird die tägliche Zufuhr von 30 Milligramm Eisen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen. Für Stillende gilt eine Aufnahme von 20 Milligramm Eisen pro Tag als ideal.
Personengruppe
Empfohlene Eisenzufuhr pro Tag
Erwachsene (alle Geschlechter)
10-15 mg
Kinder
8-15 mg
Schwangere
30 mg
Stillende
20 mg
Ist Eisenmangel gefährlich?
Eisen erfüllt im menschlichen Körper – genauer gesagt im Blut – eine wichtige Transportaufgabe. Eine ausreichende Eisenversorgung ist deshalb für die Funktion des Körpers extrem wichtig.
Eisenmangel kann lebensgefährlich sein
Eisenmangel ist eine häufig unterschätzte Mangelerscheinung, die im Extremfall sogar lebensgefährlich werden kann. Für den Menschen ist Eisen unverzichtbar, denn das Spurenelement ist an der Bildung von Hämoglobin beteiligt. Das ist der sog. Blutfarbstoff. Er färbt die roten Blutkörperchen rot.
Um den Sauerstoff durch die Blutgefäße zu transportieren und alle Organe zu versorgen, ist Hämoglobin unverzichtbar. Abhängig vom Grad der Mangelversorgung kann Eisenmangel deshalb auch eine akute Gefahr für das Leben darstellen, wenn – vereinfacht gesagt – Organe nicht gut genug mit Sauerstoff versorgt werden.
Was sind Folgen von Eisenmangel?
Als Folge einer Unterversorgung mit Eisen kann ein Sauerstoffmangel entstehen. Es ist möglich, dass der zu Beeinträchtigungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit führt.
Verminderte Leistungsfähigkeit durch Eisenmangel
Als weitere Folgeerscheinungen eines chronischen Eisenmangels sind diese Anzeichen denkbar:
Konzentrationsschwäche
verminderte Lern- und Merkfähigkeit
Herzrasen
Kreislaufbeschwerden
Kopfschmerzen
Kurzatmigkeit
Niedergeschlagenheit
Gereiztheit
Ängste
Zu Folgeerscheinungen kommt es auch auf neurologischer Ebene, wenn sich ein sogenanntes Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine) entwickelt. Zu den typischen Eisenmangel-Erscheinungen zählt auch das gestörte Kälte-/Wärmeempfinden, das sich durch schnelles Frieren oder plötzlich aufsteigende Hitze äußert.
Rissige Haut durch Eisenmangel
Die Folgen einer mangelnden Eisenversorgung zeigen sich auch durch eine trockene Hautoberfläche sowie eingerissene Mundwinkel. Von der oft auftauchenden allgemeinen Blässe sind auch die Schleimhäute betroffen.
Haarausfall durch Eisenmangel
Mehr als 25 Prozent aller Frauen, die unter einem mangelhaften Eisenhaushalt leiden, klagen über Haarausfall. Brüchige Nägel an Händen und Füßen, die zur Rillenbildung neigen, können ebenfalls ein Hinweis auf eine ungenügende Versorgung mit dem Mineralstoff Eisen sein.
Eine höhere Infektanfälligkeit, eine vermehrte Entzündungsneigung sowie Wundheilungsstörungen sind weitere Symptome, die bei einer zu geringen Aufnahme von Eisen auftreten können.
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Eisenmangel-Symptome: Was tun?
Um einen Mangel an Eisen und einen Einfluss auf das Blut bzw. die Blutkörperchen aufzudecken, wird der Arzt bzw. die Ärztin durch eine Blutuntersuchung zunächst die Diagnose sichern. In manchen Fällen sind auch zusätzliche körperliche Untersuchungen notwendig, um eine schwere Eisenmangelanämie von einer vorübergehenden leichten Unterversorgung zu unterscheiden.
Bei einer hochgradigen Eisen-Mangelversorgung verschreiben Mediziner:innen oft wirksame Eisenpräparate, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen. Dadurch bildet sich ein Mangel bzw. eine Blutarmut meist vollständig zurück.
Wenn nur wenig Eisen fehlt, lässt sich das oft gut durch eine bewusste Ernährung mit bestimmten Lebensmitteln ausgleichen. Sie sollten einen hohen Eisenanteil enthalten. Schau mal, diese hier sind besonders ➤eisenhaltige Lebensmittel.
Bitte ziehe bei Gesundheitsfragen immer einen Arzt hinzu, um Krankheiten möglichst früh zu diagnostizieren und ein Risiko auszuschließen. Er kann ggf. auch die richtige Therapie einleiten.
Weitere Informationen bekommst du im Video:
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