Schwangere Frau mit Augen zu. Eisenmangel in der Schwangerschaft kann Folgen für das ungeborene Kind haben.

Eisenmangel in der Schwangerschaft

Eisenmangel in der Schwangerschaft ist nicht ungewöhnlich. Denn wer ein Kind erwartet, stellt seinen Körper vor eine erhebliche Herausforderung. Welche Folgen und welche Gründe die Eisenmangelanämie hat, liest du hier.

Gründe für Eisenmangel in der Schwangerschaft

Grundsätzlich ist der Mensch in der Lage, Eisen im Körper zu speichern. Das gilt für Männer wie für Frauen. So kann der Körper immer dann darauf zugreifen, wenn er es benötigt und nicht in ausreichender Menge über die Nahrung aufnehmen kann.

Allerdings nehmen viele Menschen im Alltag nicht genügend eisenhaltige Nahrung zu sich, sodass die Speicher über die Ernährung nur selten gefüllt sind. Oft herrscht daher auch ohne besondere körperliche Beanspruchungen schon ein Eisenmangel.

Spätestens dann, wenn eine Schwangerschaft hinzukommt, entsteht dann ein noch größerer Eisenmangel. Denn während der Schwangerschaft muss deutlich mehr Blut gebildet und ungefähr das doppelte der sonst benötigten Menge an Eisen über die Nahrung zugeführt werden. Nur so können die werdende Mutter und ihr Baby mit Sauerstoff versorgt werden. Empfohlen wird eine Menge von ca. 30 mg Eisen pro Tag. Wird nicht genügend Eisen aufgenommen, kann es zu Mangelerscheinungen bei der Schwangeren und auch beim Baby kommen.

Symptome für Eisenmangel in der Schwangerschaft

Ein Eisenmangel in der Schwangerschaft kann u. a. zu diesen Symptomen führen:

  • Blässe
  • Müdigkeit
  • verringerte Leistungsfähigkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Reizbarkeit
  • geschwächtes Immunsystem
  • Haarausfall
  • wunde Mundwinkel
  • Kopfschmerzen
  • gewölbte Fingernägel

Symptome für Eisenmangel nach einer Geburt oder OP

Die Symptome eines Eisenmangels sind immer die gleichen, ganz unabhängig von der Ursache. So finden sich auch nach einer OP oder einer Geburt die typischen Anzeichen wie Blässe, Müdigkeit, Reizbarkeit und gewölbte Fingernägel (s. oben).

Eisenmangel in der Schwangerschaft: Was sind die Folgen?

Wird der Bedarf an Eisen bei einer Schwangeren nicht über die Ernährung oder anderweitig gedeckt, liegt ein dauerhafter, massiver Eisenmangel vor. Es kann dann weniger Hämoglobin gebildet werden. In Folge stehen weniger Blutkörperchen zur Verfügung.

Diese Blutarmut kann für die werdende Mutter, aber auch für das Kind Folgen haben: Es kann zu einer Eisenmangelanämie, einem deutlich geringeren Geburtsgewicht und sogar zu einer Frühgeburt kommen. Es ist daher überaus wichtig, die Eisenversorgung während der Schwangerschaft zu kontrollieren und ggf. zu regulieren. So wird der Eisenbedarf gedeckt und die Schwangere und das Baby sind besser vor einer Anämie geschützt.

Eine schwangere Frau hält sich den Bauch.

Brauchen alle Frauen Eisenpräparate in der Schwangerschaft?

Ob und inwieweit eine Versorgung mit ergänzend zugeführtem Eisen über Eisenpräparate während einer Schwangerschaft notwendig ist, kann der behandelnde Frauenarzt bzw. die Frauenärztin mittels einer Blutuntersuchung feststellen. Ausgehend von den dabei ermittelten Werten gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Eisenversorgung ist ausreichend. Es muss kein Eisen verabreicht werden.
  2. Die Eisenversorgung ist nicht ausreichend. Die Schwangere sollte Eisenpräparate einnehmen.

Wichtig: Die erforderliche Dosis kann dir nur dein Arzt bzw. deine Ärztin nennen bzw. verschreiben und damit eine sinnvolle Therapie beginnen. Welche Tabletten bzw. welches Medikament bei einem Eisenmangel für dich am besten ist, kann auch nur er bzw. sie bestimmen. Eigendiagnosen sowie der Kauf von rezeptfreien Medikamenten für Schwangere zur Eisensubstitution sind nicht empfehlenswert.

Eisenmangel in der Frühschwangerschaft

Wer ein Kind erwartet, sollte schon sehr früh den Eisenwert im Blut im Blick behalten. Denn auch in der Frühschwangerschaft ist ein Eisenmangel gut zu behandeln. Bist du seit Kurzem schwanger, gehst du sicher ohnehin regelmäßig zum Frauenarzt bzw. zur Frauenärztin. Lasse hier auch den Eisenwert im Blut überprüfen, damit du ggf. rechtzeitig Maßnahmen gegen eine mögliche Anämie und einen Mangel an Blutkörperchen sowie die zugehörigen Symptome ergreifen kannst.

Eisenmangel in der Schwangerschaft: Welcher Wert ist normal?

Wurde Blut abgenommen, um den Eisenwert im Körper zu bestimmen, erscheint dieser in der Auswertung entweder mit einem Wert in Mikrogramm pro Deziliter (µg/dl) oder in Mikomol pro Liter (µmol/l).

Der Wert ist bei Frauen im Hinblick auf das Eisen normal, wenn er zwischen diesen Grenzen liegt:

Einheit    Untergrenze    Obergrenze

µg/dl

    50

    150

µmol/l

    9

    27

Wie kann ich Eisenmangel in der Schwangerschaft vermeiden?

Ein Eisenmangel bei schwangeren Frauen ist etwas, das sich durch entsprechende Vorbeugung mitunter recht gut verhindern lässt. Ist eine Schwangerschaft geplant, sollte besonders auf eine gesunde Ernährung und auf eine ausreichende Eisenaufnahme bis zur Geburt geachtet werden. So können sich die Eisenspeicher füllen und die Mutter sowie das Baby sind gut mit Eisen versorgt.

Je besser der Eisenbedarf schon vor der Schwangerschaft gedeckt ist und umso besser die Ernährung Eisenhaltiges berücksichtigt, umso geringer ist das Risiko für einen Eisenmangel in der Schwangerschaft. ➤Eine Liste mit besonders eisenreichen Lebensmitteln haben wir hier für dich.

Hat die bewusste Ernährung nicht ausgereicht, um den Eisenbedarf im Körpber vollständig zu decken, kann ein Eisenmangel in der Schwangerschaft nur vermieden werden, indem Eisenpräparate eingenommen werden – mitunter bis zur Geburt. Wie bereits oben erwähnt, sollte dies jedoch nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt bzw. der Ärztin geschehen.

Mehr Infos zu ➤Eisenmangel beim Kind haben wir hier für dich. Alles rund um ➤Eisenmangel und die Folgen für die Augen gibt es hier.

Bitte ziehe bei Gesundheitsfragen immer einen Arzt oder eine Ärztin hinzu, um Krankheiten möglichst früh zu diagnostizieren und Risiken auszuschließen.

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