Wehe, in der Nummer war eine 0 enthalten!
Wo heute meist der Daumen auf einem Display die richtigen Entscheidungen bzw. Tasten trifft, war damals noch der Zeigefinger in der Pflicht: Er musste sich bei einem Wählscheibentelefon in die richtige kreisrunde Öffnung der Wählvorrichtung einfädeln und dann einen mehr oder minder langen Weg zurücklegen.
Wählscheibentelefone setzten nämlich noch auf das sog. Impulswahlverfahren. Sehr vereinfacht gesagt funktionierte das so:
- Das Telefon löste beim Wählen Impulse aus. Man hörte sie als sanftes Knacken in der Leitung.
- Je weiter man die Wählscheibe drehte, umso mehr Signale waren es.
- Die Null hatte den längsten Weg und löste somit die meisten Impulse aus.
Vor allem die Null war lästig: Um sie zu wählen, mussten die Gesprächsbereiten die Wählscheibe fast einmal komplett herumdrehen. Und das dauerte!
Rufnummern mit möglichst niedrigen Zahlen waren daher ein echter Segen. Sonst lief man fast Gefahr, länger zu wählen als letztlich zu sprechen: Schließlich hatte man damals beim fröhlichen Parlieren noch einen gewissen Zeitdruck! Denn – auch das ist heute eine merkwürdige Vorstellung – damals wurde jedes Telefonat noch pro Einheit abgerechnet.