Mehrere Murmeln liegen auf einer weißen Fläche.

Kennst du noch: Murmeln?

Schnipps, klick ... klack ... oooohhh!

Genau genommen haben Menschen schon seit über 5.000 Jahren einen an der Murmel. Also zumindest einen Finger, denn: Die vermutlich allerersten Murmeln gab es schon im Jahr 3.000 vor Christus.

Schon damals wurde wild um die Wette gemurmelt. Und genauso ist es auch heute noch in den Kitas, auf manchen Schulhöfen und Spielplätzen. Da wird mehr oder minder geschickt die kleine Kugel geschnipst, geschoben oder geworfen. Immer in der Hoffnung, durch besonders versiertes Glasperlenspiel den anderen Spielerinnen und Spielern ihre Murmeln abzuluchsen.

Kugeliges mit Wert

Als besonders wertvoll galten und gelten die kugeligen Kostbarkeiten, die eine besondere Farbe, Größe oder ein interessantes Innenleben vorweisen können. Die oben im Bild gezeigten "Katzenaugen" sind zugegebenermaßen eher Standard und keine Besonderheit. Wirklich wertvolle Stücke lassen sich damit im Murmelduell nicht ergattern.

Viel gefragter sind Murmeln mit glitzerndem Innenleben, schwarz-braun marmorierte (die sog. "Tigeraugen") oder solche aus Stahl.

Den genauen Wert der kugelrunden Schätze handeln die Murmelnden immer untereinander aus. Da mischt sich persönlicher Geschmack mit der Nachfrage der anderen Spieler. So wird – mit dem Murmelbeutel in der kleinen Hand – das kindliche Verhandlungsgeschick auf die Probe gestellt bzw. zum ersten Mal geübt, wie man seine Kugel als die beste anpreist.

Besonders große Murmeln (hier und da werden sie auch "Bucker" genannt) sind übrigens immer mehr wert als ihre kleinen, kullerigen Kollegen. Erwarte also keinen 1:1-Tausch einer normalen Glasmurmel gegen einen stattlichen Bucker.

Blaue Murmeln liegen neben einigen gelben auf einer hellen Fläche.

Spielregeln: Das Runde muss ins Erdige

Möchtest du nach Jahren mal wieder eine ruhige Kugel schieben? Dann such deine Murmeln und lege los. Die besten Chancen, sie zu finden, hast du im Dachboden der Eltern, im eigenen Keller oder in der Kiste, in der sich vielleicht auch dein Poesiealbum versteckt. 

Greif zu den Kugeln und lege los. Das ist eine der gängigsten Spielvarianten:

  1. Grabe ein etwa fausttiefes und -weites Loch in die Erde.
  2. Ziehe etwa acht Schritte davon entfernt eine Linie. Hier wird losgemurmelt.
  3. Der Reihe nach werfen nun alle Teilnehmenden je eine ihrer insgesamt drei Murmeln in Richtung Erdloch.
    Das Ziel ist, direkt ins Loch zu treffen oder ihm möglichst nahe zu kommen.
  4. Wer mit einer seiner Murmeln am nächsten zum Loch ist, darf den nächsten Zug machen. Dabei darf die Murmel nur mit dem Zeigefinger geschoben werden. Landet die Murmel im Loch, darf derselbe Spieler weiterspielen. Verfehlt er das Ziel, ist der nächste Spieler mit seiner Kugel dran.
  5. Gewonnen hat in der Regel, wer zuerst alle seine Murmeln ins Loch geschoben hat. Abwandlungen davon sind aber möglich.

Als Gewinn gibt es meist je eine Murmel der gegnerischen Spieler oder – wenn das vorher so ausgehandelt wurde – sogar alle! In einer Revanche lassen sich die verlorenen Murmeln aber natürlich zurückgewinnen.

Wir wünschen viel Glück beim Murmeln!

Kuller an den Pool und mach's dir schön. Deine nächste Traumreise gibt es hier:

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