Ein Poesiealbum liegt anguckbereit auf einer Holzfläche

Kennst du noch ... Poesiealben?

Weißt du noch, damals? Als man in der Grundschule von einer Mitschülerin oder einem Mitschüler ein kleines Buch überreicht bekam mit der Bitte, dort etwas Schönes reinzuschreiben?

Glücklich waren diejenigen, die es mit einem eingetragenen Reim, Gedicht oder Aphorismus zurückbekamen. Noch glücklicher schätzten sich allerdings diejenigen, die das Poesiealbum noch nahezu neu von der Besitzerin oder dem Besitzer bekamen. Dann hatte man nämlich noch die freie Auswahl bei dem, was man hineinschreiben konnte.

"In allen vier Ecken ..."

Hatte das kleine Buch schon mehrere Stationen hinter sich, musste erst ausgiebig geblättert und gelesen werden, damit es keine Dopplungen gab. Denn hatte schon jemand "Mach es wie die Sonnenuhr: Zähl' die heit'ren Stunden nur" hineingeschrieben, musste man sich etwas anderes ausdenken. Und je voller das Büchlein bereits war, umso schwerer wurde das! Wenn überhaupt, durfte der Klassiker "In allen vier Ecken soll Glück drin stecken" mehr als einmal im Buch auftauchen und mit noch übender Kinderschrift in die Ecken gekritzelt werden.

Wer wollte (und konnte), hinterließ noch eine kleine Zeichnung, klebte kunterbunte Aufkleber oder Glanzbilder mit ins Poesiealbum. So wurde das Büchlein nicht nur farbenfroh – die Bilder lenkten auch von manchem Schreibfehler ab, der kleinen Kinderhänden hier und da noch passierte.

Ein Pointee liest sehr zufrieden ein Buch

Viele Fakten im Freundschaftsbuch

Für alle Nicht-Poetinnen und -Poeten war es eine große Erleichterung, wenn das überreichte Buch kein Poesiealbum, sondern ein Freundschaftsbuch war. Schließlich musste man da nicht den inneren Goethe oder Schiller aktivieren und zu hoher Dichtkunst ansetzen.

Im Freundschaftsbuch wurden lediglich schlichte Fakten abgefragt: Name, Geburtstag, Hobbys, Lieblingsfach in der Schule ... Also alles Dinge, die vermeintlich unverfänglich waren und keinerlei Kreativität bedurften.

Dennoch lohnt sich auch ein Blick in alte Freundschaftsbücher unbedingt. Im Idealfall schlägt man mit der eingetragenen Person die entsprechende Seite auf, falls die Freundschaft bis heute gehalten hat. Dabei kann man nicht nur herrlich in Erinnerungen schwelgen: Dieser oder jene wird auch manches erklären müssen: warum damals der Lieblingsfilm "Kuck mal, wer da spricht" bzw. "Die Glücksbärchis" war, beispielsweise. Oder warum ausgerechnet David Hasselhoff bei "Lieblingssänger/in" eingetragen wurde ...

Pointee schaut kritisch nach vorne

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