Was sind eigentlich Kapern?
Lecker sind sie. Unheimlich lecker! Vor allem in Königsberger Klopsen dürfen Kapern auf gar keinen Fall fehlen! Säuerlich-salzig schmecken die kleinen äh … Dinger, die noch so manch anderem Gericht (wie z. B. Vitello Tonnato oder auch Rinder-Tatar) erst den richtigen Pfiff verleihen.
Aber was sind Kapern eigentlich? Sie sind kein Kraut, keine Früchte und auch keine Beere. Und ein Gewürz sind sie ja auch nicht so richtig. Oder? Tatsächlich handelt es sich bei Kapern um die noch geschlossenen Blütenknospen vom Kapernstrauch (Capparis spinosa), die sich in der Küche ausgezeichnet machen und für einen ganz speziellen Geschmack sorgen.
Wer meint, Kapern direkt pflücken und naschen zu können, wird allerdings vom Geschmack her eine nicht sonderlich leckere Überraschung erleben: Roh, also direkt vom Kapernstrauch geerntet sind Kapern nämlich ungenießbar. Damit sie ein Gericht verfeinern, müssen Kapern erst gewalkt (also quasi gefühlvoll durchgeknetet) und danach in Salzlake und Essig eingelegt werden. Erst dann schmecken sie so wunderbar, wie man die Kapern aus den kleinen Gläschen im Supermarkt kennt.
Auf diesen ist übrigens recht häufig das Wort "Surfines“ zu lesen. Das heißt allerdings nicht einfach "Kapern“ oder "Knospen" auf Französisch. Vielmehr werden die Blütenknospen in Frankreich – einem der Hauptanbaugebiete der Kapern – nach Größe der Kapern eingeteilt, wobei jede einen eigenen Namen bekommt:
- Nonpareilles: 4 bis 7 Millimeter
- Surfines: 7 bis 8 Millimeter
- Capucines: 8 bis 9 Millimeter
- Capotes: 9 bis 10 Millimeter
- Fines: 12 bis 13 Millimeter
- Mifines, Hors calibres bzw. Communes: ab 13 Millimetern
Kapernäpfel: die Giganten in der Welt der Kapern
Purzeln bei der Ernte noch größere Kapern ins Körbchen, handelt es sich in der Regel um die sog. Kapernäpfel bzw. Kapernbeeren. Sie werden bis zu 20 Millimeter groß, stammen vom selben Kapernstrauch und sind quasi der Nachfolger der Knospen: Pflückt man diese nicht ab, entstehen daraus die eigentlichen Früchte des Strauches, die Kapernäpfel. Auch sie kann man allerdings nicht direkt wegnaschen: Auch Kapernäpfel müssen, bevor man sie verwendet, in Essig und Salzlake eingelegt werden, damit sie herrlich schmecken.
Und bevor du jetzt vorfreudig das Wasser aufsetzt und loskochst, haben wir noch einen wichtigen Tipp für dich: Lass die Kapern immer erst ganz zum Schluss in die warme Soße hüpfen. Sonst verfliegen wichtige Inhaltsstoffe der kleinen Knospen und nehmen den Geschmack einfach mit. Je später du die Kapern hinzugibst, umso mehr bleibt dir vom leckeren Aroma und umso mehr können sie als Gewürz für all die Rezepte in der Küche verwendet werden.
Ach, und noch etwas: Übrigens handelt es sich auch bei Safran um eines der Gewürze, die mit Blüten zu tun haben. ➤Mehr dazu verraten wir dir hier.
Wir wünschen einen guten Appetit!