Geschwollene Beine: Eine Frau hält sich den Knöchel

Geschwollene Beine: Das hilft wirklich dagegen

Zuletzt aktualisiert am: 16.5.24

Dicke Beine sind vor allem im Sommer ein Problem: Kaum sitzt oder steht man etwas länger, zeigen sich die Symptome. Manchmal sind auch die Füße mit betroffen und werden ebenso dick.

Warum das so ist, welche Krankheiten als Ursachen dahinterstecken können und was du dagegen tun kannst, dass Waden und Füße anschwellen, verraten wir dir in unserem Ratgeber.

Was sind die Gründe für geschwollene Beine?
Geschwollene Beine im Sommer
Geschwollene Beine nach langem Sitzen
Dicke Beine nach Alkohol
Dicke Beine nach der Schwangerschaft
Geschwollene Beine: So kann man vorbeugen
Natürliche Hilfe
Welcher Arzt ist der richtige?

Was sind die Ursachen für geschwollene Beine?

Geschwollene Beine sind Symptome, die viele Ursachen haben können. Zu den häufigsten Gründen für die Symptome zählen diese Auffälligkeiten bzw. Erkrankungen:

  • Venenschwäche
  • Venenleiden
  • Mangelnde Bewegung
  • Diabetes
  • Allergien
  • Hormonschwankungen
  • Hormonstörungen
  • Medikamenteneinnahme
  • Alkoholkonsum

Untersuchungen beim Arzt können auch andere Krankheiten als Grund für die Symptome ausmachen. Auch diese Erkrankungen kommen möglicherweise als Ursache infrage:

  • Herzschwäche
  • Nierenschwäche
  • Lebererkrankung
  • Essstörungen
  • Eiweißmangel

Geschwollene Beine im Sommer

Je höher die Temperaturen sind, umso stärker weiten sich die Gefäße. Davon betroffen sind auch die Venen. Je weiter sie sind, umso schwerer wird es für das Herz, das Blut aus den weit entfernten Körperteilen wie den Händen oder eben den Beinen und Füßen zurückzupumpen. Sommerliche Temperaturen sind daher eine sehr häufige Ursache für dicke Beine. 

In der Folge staut sich das Blut in den Beingefäßen und übt dort Druck auf die Gefäßwände aus. Diese sog. venöse Hypertonie ist die Ursache dafür, dass Flüssigkeit aus den Venen in das umliegende Gewebe austritt. Je mehr Flüssigkeit das ist, umso stärker ist die Schwellung.

Geschwollene Beine im Sommer: Eine Frau duscht die Füße ab

Dicke Beine nach langem Sitzen

Eine falsche Ernährung oder Krankheiten können die Ursache für geschwollene Beine sein. Dicke Beine entstehen aber auch besonders häufig dann, wenn sie nicht in Bewegung sind. Der Grund dafür ist einfach: Wird die Wadenmuskulatur beansprucht, wirkt die sog. Muskelpumpe auf die Venen und hilft dem Herz dabei, das Blut aus den Beinen wieder nach oben zu befördern. Ist die Muskulatur untätig, entfällt diese Unterstützung, es kommt zu Wassereinlagerungen und Schwellungen.

Liegen Erkrankungen der Venen vor, kann dieser Effekt sogar noch verstärkt werden.

Besonders häufig sind die Beschwerden daher zu diesen Zeiten:

  • nach der Arbeit
  • nach einem Flug
  • nach einer Bahnreise
  • nach einer langen Autofahrt

Wie erwähnt, macht es langes Sitzen oder Stehen dem Herz schwer, den Kreislauf auf Touren zu halten. Es ist daher wichtig, die Beine auch im Sitzen zu bewegen. Was du genau tun kannst und welche Übungen sich anbieten, liest du unten.

Dicke Beine nach Alkohol

Nicht nur langes Sitzen bzw. Krankheiten stellen die Gefäße vor eine Herausforderung - auch die Ernährung zählt. Alkohol kann beispielsweise eine echte Belastung für die Blutgefäße sein, Auswirkungen auf deren Gesundheit haben und so für Schwellungen durch Wassereinlagerungen sorgen. 

Der Grund dafür ist der, dass Alkohol zum einen die Gefäße weitet (deshalb bekommen einige Menschen auch nach einem Glas Sekt so rote Bäckchen), zum anderen fördert er die Wasserausscheidung ins Gewebe. 

Wenn du zu dicken Beinen neigst, solltest du deshalb möglichst auf Alkohol verzichten, speziell dann, wenn du zudem auch noch lange sitzen musst. Den Start in den Urlaub mit einem Glas Alkohol im Flieger zu feiern, ist daher keine gute Idee. Setze stattdessen auf eine sinnvolle Ernährung. Die Beine und generell die Gesundheit werden es dir danken.

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Dicke Beine nach der Schwangerschaft

Nach der Entbindung scheidet der Körper deutlich mehr Wasser aus. Dies ist durch die hormonelle Umstellung bedingt und völlig normal. Es bedeutet allerdings, dass dem Körper weniger Flüssigkeit zur Verfügung steht und so die Gefahr besteht, dass das Blut eindickt. 

Vor allem nach der Schwangerschaft sind Schwellungen der Extremitäten daher keine Seltenheit. Es ist deshalb immens wichtig, dass sich der frisch gebackene Elternteil möglichst bald nach der Entbindung bewegt und dem Körper als Therapie zudem viel Flüssigkeit zuführt. Bleibt es bei den Beschwerden durch Wassereinlagerungen, kann der zuständige Arzt eine sinnvolle Behandlung vorschlagen und (Wichtig!) ggf. andere Krankheiten ausschließen.

So kann man vorbeugen

Willst du deine Venen unterstützen und Schwellungen sowie schmerzenden Beinen durch Wassereinlagerungen vorbeugen, gibt es zahlreiche Tipps. Einige Dinge solltest du im Sinne der Gesundheit deiner Beine unbedingt tun und andere lassen.

Vermeiden solltest du alles, was die Venen belastet. Dazu gehört:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Stress

Hausmittel gegen dicke Beine

Echte Hausmittel zur Behandlung bzw. Therapie der Schwellungen gibt es zwar nicht, aber einige Tipps helfen dir, weniger unter dicken Beinen zu leiden.

Gut für die Venen und den Blutfluss aus den Beinen zurück zum Herz sind diese Dinge:

  1. Bewegung/Beingymnastik
  2. Viel trinken
  3. Wechselduschen
  4. Beine hochlegen
  5. Kompressionsstrümpfe

Geschwollene Beine: Eine Frau hält sich den Knöchel

1. Bewegung

Die Bewegung hilft wie oben bereits geschrieben beim Bluttransport. Faulheit ist deshalb kein guter Ratgeber. Achte darauf, immer mal wieder ein paar Schritte zu machen. Im Idealfall steigst du Treppen oder gehst einige Meter stramm spazieren. Das regt den Kreislauf an und kann Schwellungen verhindern.

  • Beingymnastik
    Ein Spaziergang oder die Beine hochzulegen ist immer ein guter Rat, wenn man zu dicken, schmerzenden Beinen neigt. Ist dies nicht möglich, hilft Beingymnastik, die Muskeln und damit auch den Blutkreislauf in Bewegung zu halten.

Diese Übungen kannst du zur Behandlung bzw. Therapie dicker Beine wirklich überall machen:

  • Fußkreisen
    Hebe einen Fuß oder auch beide Füße an und beschreibe mit den Fußspitzen einen Kreis. Mal im Uhrzeigersinn, mal in die andere Richtung. Kreise so für etwa fünf Minuten und denke beim langen Sitzen etwa alle 45 Minuten daran, die Übung zu wiederholen.
  • Fußwippe
    Stelle beide Füße flach auf den Boden. Hebe nun die Fersen gleichzeitig an, sodass du nur noch mit den Fußballen den Boden berührst. Wippe dann mit den Füßen in die andere Richtung, setze die Fersen wieder ab und hebe stattdessen die Zehen vorne an. Mache diese Übung etwa fünf Minuten lang und wiederhole sie etwa jeder Dreiviertelstunde.
  • Wadenspannung
    Noch unauffälliger als die anderen beiden Übungen ist die Wadenspannung. Spanne dafür in beiden Beinen (gleichzeitig oder abwechselnd) die Wadenmuskulatur an. Achte darauf, es nicht zu übertreiben, damit du keinen Krampf bekommst. Lasse nach etwa einer Sekunde wieder locker, spanne dann wieder an usw. Auch diese Übung solltest du fünf Minuten am Stück machen und nach etwa 45 Minuten wiederholen.

2. Viel trinken

Je dünner das Blut ist, umso leichter fließt es durch die Arterien und Venen. Rund ums Jahr, aber ganz besonders im Sommer ist es daher wichtig, reichlich zu trinken und es so flüssig zu halten. 

3. Wechselduschen

Die Wechselduschen trainieren die Venen: Bei kaltem Wasser stellen sie sich eng, bei warmem wieder weit. Wer dies regelmäßig als Therapie macht, hält die Blutgefäße beweglich und gesund. Wichtig ist es, mit kaltem Wasser zu enden, damit die Venen in Engstellung sind, wenn du die Dusche verlässt.

Extra-Tipp: An warmen Tagen erfrischen Wechselduschen und helfen, dicken Beinen vorzubeugen. Noch länger kühl hältst du die Beine, wenn du sie nach dem Duschen nicht abtrocknest. (Wenn du eine lange Hose anziehst, geht das natürlich nicht, aber bei einem Rock oder einer kurzen Hose schon.) Das von den Beinen verdunstende Wasser entzieht ihnen Wärme, sodass du noch etwas länger erfrischt bleibst.

4. Beine hochlegen

Das vielleicht einfachste Mittel gegen dicke Beine ist, sie schlichtweg hochzulegen. Dann je weiter oben die Beine sind, umso weniger sorgt die Schwerkraft dafür, dass das Blut in den Waden und Füßen versackt. Wann immer es möglich ist, solltest du daher die Beine erhöht ablegen.

5. Kompressionsstrümpfe

Kannst du die Beine nicht hochlegen, die Übungen nicht oder nicht häufig genug machen, können Kompressionsstrümpfe vor allem im Sommer eine gute Lösung für dich sein. Sie üben Druck auf die Füße und Waden aus, unterstützen so die Venen beim Bluttransport und verhindern, dass sich Wasser in den Beinen einlagert.

Inzwischen gibt es Kompressionsstrümpfe längst auch in sehr modischen oder sportlichen Varianten, sodass deren Optik dich nicht davon abhalten sollte, welche zu tragen. Dicke Beine gehören immer noch zu den Krankheiten, über die man nicht gern spricht. Dabei gibt es absolut keinen Grund, sich dafür zu schämen.

Natürliche Hilfe

Neben den Tipps zu mehr Bewegung (Du könntest z. B. auch mit dem Joggen anfangen), mehr trinken etc. kannst du ergänzend auch noch auf natürliche Mittel setzen, die gegen dicke Beine helfen. Rotes Weinlaub gehört dazu, aber auch Rosskastanie oder Steinklee wird oft empfohlen. Mittel wie Dragees, Salben oder Tinkturen mit diesen Inhaltsstoffen gibt es in der Regel auch ohne Rezept in der Apotheke. Bevor du zu diesen Mitteln greifst, solltest du aber unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen. Nur er bzw. sie kann ausschließen, dass andere Krankheiten hinter den geschwollenen Beinen stecken, und eine sinnvolle Therapie einleiten.

Geschwollene Beine: Eine Frau cremt die Beine ein

Zu welchem Arzt/welcher Ärztin solltest du gehen?

Hast du regelmäßig dicke, schmerzende Beine, solltest du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin hinzuziehen und deine Symptome schildern. Zunächst einmal kannst du zu deinem Hausarzt oder der Hausärztin gehen. Er oder sie kann abschätzen, was die Ursachen für die dicken Beine sein könnten, und dich entsprechend weiterleiten. In der Regel wird das ein:e Internist:in oder auch Angiolog:in bzw. Phlebolog:in sein, also ein:e auf Venenerkrankungen spezialisierte:r Arzt/Ärztin. Dort lassen sich nach ausgiebigen Untersuchungen der Gefäße mögliche Krankheiten erkennen oder auch ausschließen, sodass dann eine sinnvolle Behandlung erfolgen kann.

Bitte ziehe bei Gesundheitsfragen immer einen Arzt oder eine Ärztin hinzu, um Krankheiten möglichst früh zu diagnostizieren und Risiken auszuschließen.

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