Das obige Filmzitat ist vermutlich das, was dir am ehesten in den Kopf kommt, wenn es um den Film "Forrest Gump" aus dem Jahr 1994 geht. Neben der Aussage zur Vergleichbarkeit des Lebens mit Süßigkeiten, versteht sich. ("Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß nie, was man kriegt.")
Laufen musste der von Tom Hanks gespielte Forrest Gump übrigens reichlich (... so dachte man zumindest. Doch dazu weiter unten mehr ...):
Erst rannte der junge Forrest Gump vor tyrannischen Jugendlichen weg.
Später sprintete er als Football-Spieler über den Platz.
Einige Zeit darauf lief er in Vietnam vor den Napalmbomben davon.
Und schließlich rannte er innerhalb von drei Jahren, zwei Monaten, 14 Tagen und 16 Stunden viermal quer durch die USA.
Guck mal, wer da rennt
Die letzte der aufgezählten Laufeinheiten hätte es übrigens fast nicht in den Film geschafft. Schließlich war die Tour durch zahllose US-Bundesstaaten mit den damit verbundenen Drehs extrem aufwendig und teuer. Paramount wollte diese "The Run" genannte Sequenz daher streichen.
Hanks und der Regisseur Robert Zemeckis waren dagegen, übernahmen die Finanzierung einfach selbst, indem sie auf Teile ihrer Gehälter verzichteten, und ließen sich im Gegenzug am Gewinn des Films beteiligen. Man nimmt an, dass Hanks durch diesen Deal rund 60 Millionen US-Dollar verdient haben könnte.
Selbst gelaufen ist Hanks in vielen Szenen von "The Run" jedoch nicht: Sein Bruder Jim übernahm eine ganze Reihe der Laufszenen. Zwar habe es andere Doubles gegeben, jedoch sei niemand sonst in der Lage gewesen, den für Forrest Gump typischen Laufstil so gut nachzuahmen wie Jim Hanks.
Tom Hanks, John F. Kennedy und die Deepfakes
Zu einem enormen Erfolg brachte es der rund 142 Minuten lange Film durch die beeindruckenden Bilder, die überragende schauspielerische Leistung, die gefühlvolle Erzählung und den feinen Humor.
Für Aufsehen sorgten aber auch die "Deepfakes", die damals in dieser Form noch gar nicht diesen Namen trugen und eine kleine Sensation waren: Tom Hanks wurde als seine Figur Forrest Gump in historische Filmaufnahmen hineinmontiert. So konnte er in einer Szene dem US-Präsidenten John F. Kennedy die Hand schütteln. In einer anderen Einstellung verleiht ihm der nach dem Tod Kennedys nachgerückte Präsident Lyndon B. Johnson eine "Medal of Honor" für seine Leistungen im Vietnamkrieg.
Buchvorlage, fehlende Elemente und die Oscars
Der Autor der Romanvorlage, Winston Groom, war mit der Verfilmung übrigens unzufrieden. Ihm fehlten Elemente, die im Buch beschrieben waren (z. B. Forrest Gump als Schachspieler oder Astronaut). Stattdessen fanden ergänzte Sequenzen, wie der legendäre Run, einen Platz im Film.
Wie "Forrest Gump" aufgenommen worden wäre, hätte man sich enger an die Buchvorlage gehalten, kann man kaum abschätzen. Allerdings konnte sich der Film nach 13 Oscarnominierungen ganze sechs Auszeichnungen sichern:
Bester Film
Bester Hauptdarsteller
Beste Regie
Bestes adaptiertes Drehbuch
Bester Schnitt
Beste Spezialeffekte
Dass darunter auch der Oscar für das beste adaptierte Drehbuch ist, zeigt:So ganz Unrecht scheinen die Filmemacher mit ihren Entscheidungen nicht gehabt zu haben.
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Mit spannenden Wendungen ist in diesem Kinderfilm nicht zu rechnen. Und doch enthält er eine Botschaft, die auch für Erwachsene interessant sein könnte.
