Unser Pointee kullert mal wieder durch die Weltgeschichte und hat sich einmal mehr ein ganz besonderes Ziel ausgesucht. Ganz im Süden Bayerns, knapp vor der Grenze zu Österreich, sitzt auf einer Anhöhe oberhalb des Örtchens Hohenschwangau ein Schloss, das man sich für ein Märchen nicht schöner hätte erdenken können!
Das Schloss Neuschwanstein ist allerdings nicht nur wunderschön, sondern auch das beste Beispiel dafür, dass manchmal alles ganz anders kommt, als es ursprünglich einmal geplant war ... Tatsächlich sollte das Schloss Neuschwanstein nämlich nicht eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands werden. Zumindest war es nicht angedacht, dass hier pro Jahr etwa 1,5 Millionen Besucher staunend hindurchschlurfen. Eigentlich hatte der Bauherr des Ganzen, der bayerische König Ludwig II., vielmehr vorgehabt, das Traumschloss als hübschen Rückzugsort für sich zu nutzen. Hier wollte er abschalten und die Ruhe fernab von München genießen.
Ludwig II. plante daher intensiv mit und ließ sich alle Entwürfe seiner Architekten und Bauleute vorlegen. Dass das Schloss Neuschwanstein heute so märchenhaft aussieht wie vermutlich sonst kein anderes Schloss der Welt, ist daher zum Großteil das Werk von König Ludwig II.
172 Tage im Schloss
Die Pläne des Monarchen gingen allerdings nicht wirklich auf. Zunächst ging König Ludwig II das Geld für den 1869 begonnenen Bau aus (geplant waren Kosten in Höhe von etwa 3,2 Millionen Mark, tatsächlich landete man bei etwa 6,2 Millionen Mark). Und dann kam ihm 1886 auch noch sein eigener, bis heute mysteriöser Tod im Starnberger See dazwischen. Fertiggestellt war das Schloss da noch nicht, das geschah erst 1891/92. Aber immerhin hatte Ludwig II. bis dahin schon 172 Tage darin gelebt und zumindest einen Teil seines Traums verwirklicht.
Heute gehört das Schloss Neuschwanstein dem Freistaat Bayern. Die Bayerische Schlösserverwaltung kann es freuen, denn der prächtige Bau ist der einzige, welcher der Verwaltung mehr Geld einbringt, als er Kosten verursacht.
Willst du es den 1,5 Millionen Besuchern pro Jahr gleichtun und das Schloss auch einmal ansehen, plane deine Tour am besten nicht von Juni bis August. In dieser Zeit ist der Andrang besonders groß und die Wartezeiten sind teilweise sehr lang. Frei durchs Schloss flanieren können Besucher übrigens nicht: Der imposante Bau kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Die dauert etwa eine halbe Stunde lang und führt durch insgesamt 14 Räume des spektakulär schönen Schlosses.
Ach, und einen Extratipp hätten wir noch: Willst du dich nicht ins Gedränge stürzen, sondern das Traumschloss des Königs nur von außen bestaunen, wandere ein kurzes Stück hinauf zur Marienbrücke. Sie liegt etwas südlich des Baus und bietet den perfekten Blick auf dieses real gewordene Märchenschloss.
Fahr mal hin und schau's dir an!
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